Es bleibt noch eine Menge zu tun
für eine sinnvolle Zukunft der Weserburg
Interview mit Peter Friese, geschäftsführender Direktor der Weserburg, Bremen
von Peter Funken
Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch“ heißt es in Hölderlins Patmos-Hymne. Wäre dem so, dann ist Peter Friese, 52, mit seinen neuen Konzepten der Retter für die Weserburg. Noch aber tut sich in Bremen die herrschende Politik schwer mit dem Museum, das Gefahr läuft, an seinem Ort auf der Weserinsel und mit seiner Struktur als „Sammlermuseum“ abgewickelt zu werden. Auf Thomas Deecke, Gründungsdirektor der Weserburg, ging die Idee des Sammlermuseums zurück: in Bremen gelang damit zu Beginn der 1990er Jahre etwas wegweisend Neues. 25 Jahre später bauen sich Sammler selber Museen. Auch verkaufte Deeckes Nachfolger Carsten Ahrens 2012 Kunst aus dem Sammlungsbestand, so Gerhard Richters Bild „Matrosen“ (1966) und eine Arbeit von Franz Gertsch. Zirka 10 Millionen Euro brachte dies dem nicht wirklich hoch verschuldeten Museum, das als unabhängige privatrechtliche Stiftung im Jahr 1 Million Euro von der Stadt Bremen erhält. Der von Ahrens gebilligte Kunstverkauf löste in der Fachöffentlichkeit massive Kritik aus. 2013 wurde Ahrens von Peter Friese als Direktor abgelöst. Friese, der auch den Kunstverein Ruhr in Essen künstlerisch verantwortet, steht der Weserburg interimistisch vor. Friese ergriff die Initiative und setzt mit Formaten wie „Junge Sammlungen“ und „Künstlerräume“ auf ein neues Programm für die Weserburg. Ob er damit die Zwangsvereingung mit der Kunsthalle Bremen abwenden kann, wird sich zeigen. Derzeit erlebt er starken Gegenwind im hoch verschuldeten Stadtstaat, besonders aus SPD Kreisen. Obwohl man…