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Ausstellungen: Hamburg · von Jens Asthoff · S. 258 - 259
Ausstellungen: Hamburg , 2014

Jens Asthoff
Eriks Apalais

»Inscribed Silhouettes«
Galerie Vera Munro, Hamburg, 14.5. – 23.10.2014

Schemenhaftes schreibt sich ein, verfestigt sich in Schriftgestalt. Oder sind Schrift und reflektierende Aufzeichnung womöglich selbst das Vage und Flüchtige? Illusionär in der Idee, ihren Gegenstand tatsächlich greifen zu können? Lassen sich Gedanken, Empfindungen, das eigene Selbst als Ausdruck fixieren – malend, schreibend –, und gleichsam von außen betrachten?

So ließen sich Kernthemen des lettischen Malers Ēriks Apaļais umschreiben, und im Titel der aktuellen Ausstellung „Inscribed Silhouettes“ verdichtet er dies zum poetischen Sprachbild. Tatsächlich ist seinen Bildern das Zeichenhafte eingeschrieben; metaphorisch, auch unmittelbar motivisch. Sein zentrales Medium ist die Malerei, in Essays wie „Desire for Word in Autobiography“ (2012) setzt er sich aber auch schreibend mit dem Wesen des Autobiografischen auseinander – und dabei mit einschlägigen Autoren von Augustinus („Confessiones“) über Sartre („Les mots“) bis Lacan („The Language of the Self“). Apaļais’ Bilder inszenieren und umkreisen ein Phantasma: die Idee, man könne in sich selber lesen wie in einem Buch.

Das wird etwa in dem kleinen Gemälde „V“ (2012) exemplarisch deutlich. Den Bildgrund hat Apaļais zu neutraler Grautonigkeit herabgedimmt, eine mittlere Zone ist diffus noch weiter abgedunkelt – nur gerade so sehr, dass sich das flächig-opake Grau mit Raumeindruck mischt. Auf den so präparierten Grund setzte er zwei gut platzierte Brushstrokes: schmale lineare Farbbahnen gleicher Länge, v-förmig ausgerichtet. Vom Malgestus zeugende Pinselriefen sind lesbar, schwarze und weiße Farbspuren laufen kaum vermischt kontrastreich nebeneinander her. Links sind zudem vier kleine, ebenfalls aus Weiß und Schwarz gemischte Flecken gesetzt, die im Bildraum zu…



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