Ursula Maria Probst
Erik van Lieshout
»Erik makes Happy«
BAWAG Contemporary, Wien, 1.12.2011 – 29.1.20121
Auf der Außenfassade der BAWAG Contemporary ist mit Klebefolie in Pink der Schriftzug „Erik makes Happy“ groß angebracht. Dieser Glück verheißenden Ankündigung stehen im raumgreifenden, installativen Setting der Ausstellung system- und konsumkritische Slogans wie „Gnadenlos günstig“, „Wir hassen teuer“, „Wieviel ist dein Euro wert“, „Lets get wet“, „Dress less to impress“ oder „Last chance“ gegenüber. Die rückwärtige äußere Glasfassade greift mit „Liquidation Sale“ den ökonomischen Countdown allgegenwärtiger Krisenszenarien auf. Die in Werbemanier mit dem Branding globaler Handelsketten spielenden, teils trashig gestalteten Typografien der Slogans verlaufen entlang der Wände, wirken als Eyecatcher im Kontrast zu dem in grauem, schwarzem oder rotem Filz zu geometrischen Ensembles gestalteten Display. Erik van Lieshout verändert den Raum der Bawag Contemporary durch seine räumliche Intervention – der Simulation eines Shops völlig, nützt deren passagenartige Durchgangssituation, setzt Podeste als Vorrichtungen eines Einkaufsladens in Analogie zu einer Bühne, zum Catwalk einer gescheiterten Utopie.
Den Ausgangspunkt der Ausstellung bildet Erik van Lieshouts 2011 produzierter Film „Commission“, der wie bereits im Titel anklingt, als Auftragswerk im Rahmen eines Langszeitkunstprojekts im Einkaufszentrum Zuidplein, von ihm realisiert wurde und als Projektion gegen die Wand gescreent wird. Für sein Projekt hat Erik van Lieshout eine zweijährige Forschungsarbeit betrieben, die über urbane Entwicklungen, deren Architektur und Shopping Malls bis zu Constant Nieuwenhuys utopischer, antikapitalistischer Stadt „New Babylon“ (1956-1974) reichte. Die Gegend um das Einkaufzentrum Zuidplein ist ihm vertraut, 14 Jahre hatte er dort gelebt und gearbeitet. Bereits der Film „Respect“ (2003), den…