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Ausstellungen: Frankfurt a.M. · von Christian Huther · S. 355 - 356
Ausstellungen: Frankfurt a.M. , 2004

CHRISTIAN HUTHER
Emotion Eins

Kunstverein Frankfurt/Main, 8.6.-8.8.2004
Ursula-Blickle-Stiftung, Kraichtal, 6.6.-18.7.2004

Romantik und Rockmusik passen nicht zusammen, sind aber zwei Extreme von Gefühlen. So wie im Video von Kevin Schmidt, der an einem Strand mit kitschigem Sonnenuntergang ein Lied der Gruppe “Led Zeppelin” auf der E-Gitarre spielt. Der kanadische Künstler zeigt in seinem Beitrag aus dem Jahr 2002 die ganze Spannbreite der im Menschen wogenden Emotionen zwischen Sentimentalität und Aggression, zwischen gestellter Pose und authentischem Ausdruck. Dieser “Rhetorik des Gefühls” widmete sich der Frankfurter Kunstverein in der Ausstellung “Emotion Eins” mit meist neueren Werken von 33 internationalen, vorwiegend jungen Künstlern. Eine leicht reduzierte Auswahl war fast zeitgleich in der Ursula-Blickle-Stiftung in Kraichtal bei Karlsruhe zu sehen.

Allerdings beschwor die Schau keinen neuen Gefühls-Trend in der Kunst; vielmehr ging es um eine Grundstimmung, um Gefühle, die man beim Betrachten empfindet und die auf unterschiedliche Weise ausgelöst werden. Das andere, viel lukrativere Geschäft mit Emotionen haben längst die Kinos und privaten Fernsehsender übernommen. Immerhin gilt der Film als Medium der Gefühle schlechthin. Ein Fernsehsender wirbt sogar mit dem Slogan “Powered by Emotions”, als würde er von nichts anderem angetrieben.

Auch diese Ausstellung konzentrierte sich vorwiegend auf Videos, um große Gefühle zu beschreiben und listig zu hinterfragen. So enthüllt das deutsche Duo Roth-Stauffenberg die subtilen Tricks zur Aufwertung von profanen Konsum- zu lustvollen Prestigeobjekten. Ihre in diesem Jahr entstandene Dokumentation der visuellen Dramaturgie in kurzen Sequenzen nennen sie “Schall und Rauch”. Denn Gefühle sind launisch, lösen sich leicht in Luft auf oder schlagen rasch ins Gegenteil um. Und…


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von Christian Huther

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