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Titel: Spanien im Aufbruch · von Gabriele Rivet · S. 170 - 171
Titel: Spanien im Aufbruch , 1988

Emilio Martínez

Die Plastiken von Emilio Martínez (geb. 1962, Mislata) leben, wie die Arbeiten von Cristina Iglesias, aus einer Verbindung von hartkantigen, metallenen Formen und einer roh modulierten Masse. Martínez verwendet hauptsächlich Gips und Eisen. Die einzelnen Teile der Plastiken fügen sich zu bisweilen architektonisch anmutenden, abstrakten plastischen Kompositionen. Die Arbeiten weisen unmittelbar auf ihren Entstehungsprozeß hin, da die Rostspuren auf dem Gips und die Gipsspuren auf den Blechen belassen wurden. Im Gegensatz zur traditionellen Abformtechnik werden hier die Materialeigenschaften bewußt gemacht.

Die dreieckigen Barren entstehen durch Eingießen des Gips in nach unten konisch verlaufende Stahlbleche. Nach dem Erhärten werden die Gipsbarren von der Oberkante auf die Grundfläche des Dreiecks gestellt. Die Bleche der Gußformen treten in eine neue Beziehung zum gegossenen Gips. Sie werden jetzt einerseits zur selbständigen Form und verweisen andererseits auf ihre ehemalige Funktion, gleich einer Schote nach dem Herausnehmen der Frucht.

Die Arbeiten behandeln auf sehr abstrakte und doppeldeutige Weise das dialektische Problem von Form und Inhalt.

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