URSULA MARIA PROBST
Elizabeth Peyton: 16 Artists
Salzburger Kunstverein, 15.8. – 6.10.2002
Leben und Arbeit gehen im Werk von Elizabeth Peyton nahtlos in einander über. Deshalb waren es in den letzten sieben Jahren immer wieder befreundete KünstlerInnen, die sie malte. Ihre Porträts vermögen jenes Herzklopfen zu verursachen, das man bekommt, wenn man eine Strasse entlang geht und jemanden sieht, der einem gefällt. Elizabeth Peyton ordnet in ihren Bildern allgegenwärtigen, popkulturellen Codes wie Styling und Mode eine nicht unbedeutende Rolle zu. Wenn laut Diedrich Diedrichsen der Popbegriff endlos ausdehnbar ist, dann liefert Elizabeth Peyton das Anschauungsmaterial dazu. Ihre kleinformatigen Porträts bringen die einer Popeuphorie huldigende Sehnsucht nach künstlerischer Sensibilität zum Ausdruck. Doch letztendlich geht es Peyton in ihren Werken nicht um die Mode, sondern um die Menschen. Ihrem eigenen Erfolg gegenüber verhält sie sich relativ lakonisch: ‘Als ich jünger war, habe ich immer davon geträumt, berühmt zu sein. Als ich es war, kam ich mir richtig normal vor, weil ich mir den Maßstab gesetzt hatte.’
Die ProtagonistInnen der Bilder in der Ausstellung sind, wie bereits aus dem Titel hervorgeht, KünstlerInnen aus der New Yorker Szene, zumeist androgyne Männer oder Künstlerikonen wie Andy Warhol, Jean Michel Basquiat oder David Hockney, in deren Kunstgenese sich Elizabeth Peyton einreiht. Peyton bewundert David Hockney für seine Beharrlichkeit als Maler durchzuhalten. Die Indizien, um wen es sich bei den anderen Porträtierten handelt, sind mittlerweile bekannt. Sie tauchen wiederholt in Bildzyklen auf wie ihr Liebhaber Tony, von dem in der Ausstellung das Bild ‘Kiss’, 2000, hängt. Amüsant ist die Anekdote…