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Titel: Social Design · von Claudia Banz · S. 44 - 53
Titel: Social Design , 2011

DENKRAUM I: Museum for Social Harmony
Elfenbeinturmkunst ist out
Claudia Banz im Gespräch mit Dieter Jaenicke, dem Künstlerischen Leiter von HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden

Die kurze, aber sehr intensive Glanzzeit des Festspielhauses Hellerau spielte sich vor dem ersten Weltkrieg ab. In dieser Zeit war Hellerau innovatives Zentrum eines einzigartigen Konzepts, das einen ganzheitlichen, nachhaltigen Ansatz von Arbeit, Leben und Kultur anstrebte. Verwirklicht werden sollte dieses Konzept durch die Hellerauer Werkstätten, die Gartenstadt Hellerau mit dem Festspielhaus als kulturellem Zentrum. 1911 nach einem Entwurf des Architekten Heinrich Tessenow erbaut, war das Festspielhaus in seiner Klarheit und funktionalen Struktur richtungsweisend für die Moderne. Als kulturelles Zentrum der ersten deutschen Gartenstadt und Herzstück der Bildungsanstalt für Musik und Rhythmus Jaques-Dalcroze zog der legendäre Bau bis 1914 Künstler aus ganz Europa nach Hellerau, unter ihnen Rilke, Kafka, Diaghilew, van de Velde, Kokoschka, Gropius, van der Rohe, Werfel, Busoni, Milhaud, Le Corbusier, Nolde und Stefan Zweig.

Schon bald nach der Wende und dem Auszug der russischen Soldaten aus dem ehemaligen Festspielhaus begannen die ersten Initiativen mit der „kulturellen Wiederbelebung“ und „Wiederaneignung” des traditionsreichen Ortes.

Seit 2009 steht HELLERAU, Europäisches Zentrum der Künste unter der künstlerischen Leitung von Dieter Jaenicke. Sein Ziel ist es, HELLERAU zum wichtigsten Zentrum zeitgenössischer Künste in Ostdeutschland zu machen. Es vereint unter seinem Dach verschiedenste künstlerische Disziplinen wie zeitgenössischen Tanz, zeitgenössische Musik, und zeitgenössische Kunst. Ebenso stehen zeitgenössische Theater-Produktionen, Neue Medien und Literatur im Fokus des Programms. Neben der Forsythe Company als prominenteste Künstler in residence bietet das Europäische Zentrum…



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