Thomas W. Kuhn
Eldorado
Die Eröffnungsausstellung des Luxemburger Museums für zeitgenössische Kunst Mudam – Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean, Luxemburg, 2.7. – 20.11.2006
Mit der Eröffnung des Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean, kurz Mudam, konnte am 2. Juli dieses Jahres Luxemburgs erstes Museum für zeitgenössische Kunst der Öffentlichkeit übergeben werden. Unter der Regierung Jacques Santers hatte man das städtebaulich anspruchsvolle Projekt seit den 1980er Jahren geplant. Für 88 Millionen Euro realisierte Ieoh Ming Pei (1917) mit diesem Bau sein drittes Museumsprojekt in Europa, nach Entwürfen für den Louvre in Paris und das Deutsche Historische Museum in Berlin. Während ab 1999 mit dem Bau des staatlich finanzierten Museums begonnen wurde, konnten bereits seit 1996 Werke für die zukünftige Sammlung des Hauses erworben werden. Ab 2000 übernahm Marie-Claude Beaud (1946) die Leitung des Museums in Gründung. Als wichtige Referenz galt ihre Zusammenarbeit mit Jean Nouvel (1945) für die Neueinrichtung der Fondation Cartier in Paris 1994. Bis zum Jahr der Eröffnung wurden bislang etwa 230 von circa 100 zeitgenössischen internationalen Künstlern erworben. Beaud entwickelte über die Jahre hinweg das Programm des Hauses mit dem Motto “Be the Artist’s Guest”. In dieses Programm fügt sich die aktuelle Ausstellung Eldorado ein, die sowohl auf die bereits bestehende Sammlung, aber auch auf einzelne Leihgaben und aktuelle Auftragsarbeiten zurückgreift. Das Programm versteht sich als offen gegenüber allen Medien, die in der zeitgenössischen künstlerischen Praxis zum Einsatz kommen. Dies umfasst sowohl die traditionellen künstlerischen Techniken wie Malerei, Grafik und Skulptur, aber auch Film, Musik, Mode und Design. Ganz im Sinne…