Ekrem Yalcindag
About Color, Nature, Ornaments, and Other Things
Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim
07.09. – 06.11.2016
von Anna Maria Tappeiner
Während seines Studiums an der Städelschule in Frankfurt am Main macht Ekrem Yalcindag (geboren 1964 in Gölbaşı, Türkei) zwei wichtige Erfahrungen: Zum einen findet er 1996 über Zeichenstudien im Frankfurter Palmengarten zu seiner Grundform, den abstrahierten Blütenformen, die ihn bis heute als Signet begleiten. Zum anderen entdeckt er im selben Jahr den Pinsel Stärke null mit dem er pastos die Farbe aufträgt und die vielen kleinen floralen Formen rhythmisiert. Yalcindag, der sein erstes Kunststudium in Izmir absolvierte, ist im westlichen und östlichen Kulturraum zuhause. In seiner künstlerischen Herangehensweise verbinden sie sich subtil: Ornamentale Elemente mit geometrischen Strukturen, der langsame Malprozess mit einer konzeptuellen Methodik. In seinen Ölgemälden untersucht der Künstler fortwährend die Möglichkeiten der chromatischen Abstraktion, die Wechselwirkung der Farben und das Potenzial des seriellen Prinzips: „Es gibt keine Hierarchie in meinen Bildern. Alle Kulturen stehen mir zur Verfügung. Das ist wie ein Archiv, meine visuelle Bibliothek. Ich hole mir überall Anregungen, benutze alles, um meine eigenen Originale, meine 35 Blütenformen, zu entwickeln. Aber ich zitiere nichts, ich arbeite nicht referentiell.“ (Ekrem Yalcindag, 2009)
Yalcindag scannt fortwährend seine Umgebung, macht Fotos und Notizen von Farbkombinationen, die ihn bei seinen Spaziergängen auffallen, entdeckt geometrische Strukturen und Ornamente in Fußböden, Pflastersteinen und Eisengittern. All dies nimmt er in seine „visuelle Bibliothek“ auf. Nicht ohne Grund versieht er daher seine großen Rundbilder von 2006/07 mit dem Titel „Impressions from the Streets“, denn ähnlich…