Einkommen ohne Auskommen und umgekehrt
Künstlerische Existenz in Stichworten
von Martin Seidel
Kunst ist das Ergebnis harter Arbeit und langwieriger Prozesse. Sie ist und bleibt unbegreiflich und unbeschreibbar. Reden über Kunst, über ihre höchsten Ideale, ihre hehren Ziele und letzten Raffinessen, ist ein Fass ohne Boden. Im Folgenden ist vom banalen Unterbau die Rede. Da auch dieser sich nicht erschöpft, sind ein paar Stichworte zu den Bedingungen zusammengetragen, unter denen die angeblich so freie Kunst stattfindet.
Arbeit und Leben
Work-Life-Blending ist der keineswegs immer unanstrengende Normal und Idealfall künstlerischer Existenz.
Studium
Jeder Mensch ist ein Künstler! Wenn es um Künstlersozialversicherung, Atelierförderung, Stipendien oder Kunstwettbewerbe geht, definiert sich künstlerische Professionalität am unzweifelhaftesten über ein vorausgegangenes Kunststudium.
In Deutschland gibt es verschiedene Hochschultypen und überdurchschnittlich viele Hochschulen mit breitgefächerten Studienangeboten. Das Studium der Kunst ist möglich an staatlichen Hochschulen und Akademien oder an (meist mit höheren Kosten verbundenen) privaten Hochschulen und Akademien, aber auch an staatlichen Universitäten und an Fachhochschulen mit oft praktischer orientierten Gestaltungsstudiengängen. Auf ein klassisches Kunststudium folgt als Abschluss meist der Bachelor of Fine Arts (B.F.A.) beziehungsweise Master of Fine Arts (M.F.A.); bei gestalterischen Studiengängen wie Grafik-, Kommunikations- oder Game Design kommt es meist zum Bachelor of Arts (B.A.) oder Master of Arts (M.A.). Weitere mögliche Abschlüsse sind ein Diplom oder beim Kunstlehrer*innenstudium das Staatsexamen.
Bildende Künstler*innen
2019 waren in Deutschland 67.075 je zur Hälfte weibliche und männliche bildende Künstler bei der Künstlersozialkasse versichert – mehr als doppelt so viele wie darstellende Künstler*innen und deutlich mehr als Schriftsteller*innen und Musiker*innen.
Berufsfelder
Künstler*innen sind nicht nur im Bereich der freien bildenden…