8. Berlin Biennale 2014
Eine Stadt zwischen vorgestern und gestern?
Texte von Sabine B. Vogel
Fotorundgang von Wolfgang Träger
Wenig wurde im Vorfeld der 8. Berlin Biennale verraten. Lange waren weder die eingeladenen Künstler bekannt noch wollte der in Toronto geborene Kurator mit kolumbianischen Wurzeln, Juan A. Gaitán, viel über sein Ausstellungskonzept mitteilen. Nur so viel wusste man: Gaitán berief schon früh ein künstlerisches Beraterteam, bestehend aus Catalina Lozano, Olaf Nicolai, Natasha Ginwala, Mariana Munuia, Tarek Atoui und Danh Vo. „Für mich war es wichtig zu verdeutlichen, dass wir als Kuratoren auf verschiedenen Ebenen mit Künstlern zusammenarbeiten,“ erklärte er und konkretisierte: „Wir treffen uns von Zeit zu Zeit und reden über die Vorbereitungen. So bekomme ich Feedback.“1 Später holte er noch zwei junge KuratorInnen in sein Team, Mariana Munguia (Mexiko), Catalina Lozano (Kolumbien).
Drei seiner Berater – Nicolai, Atoui und Vo – sind auch als Künstler vertreten. Insgesamt lud der bisher noch wenig bekannte Kurator 53 KünstlerInnen aus allen Kontinenten ein – was durchaus im Schnitt dieser Veranstaltung liegt. Lediglich zur 4.BB 2006 waren es 60, zur 1. Ausgabe 1998 sogar 70. Heuer produzierten 80% der KünstlerInnen Werke eigens für die Biennale, wofür Gaitán aus dem Gesamtbudget von 2.5 Mio. Euro von der Kulturstiftung des Bundes lediglich 450.000 Euro zur Verfügung standen. Einige Eckpunkte hätte er den KünstlerInnen als Orientierung mitgeteilt, die aber nicht verbindlich seien, verriet er während eines Podiumsgesprächs in der Kunsthalle Wien im April 2014: Berlin und sein Verhältnis zur Vergangenheit, Kolonialismus und Immigration, die gebaute Umwelt, Arbeit und Kultur.
Damit war…