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Kunstforum-Gespräche · von Anneli Botz · S. 336 - 339
Kunstforum-Gespräche , 2018

Eine Sammlung als Zeitkapsel

Julia Stoschek wurde für Ihre Vermittlungsarbeit im Bereich zeitbasierte Medienkunst mit dem Art Cologne Preis 2018 geehrt.
Ein Gespräch von Anneli Botz

Vor über zehn Jahren gründete Julia Stoschek in Düsseldorf ihr Ausstellungshaus für Gegenwartskunst, vor zwei Jahren kam die Dependance in Berlin dazu. Heute umfasst ihre Sammlung an die 850 Arbeiten, darunter Werke von Bruce Neumann, Marina Abramović, Ed Atkins, Doug Aitken, Cyprien Gaillard, Pipilotti Rist oder Ryan Trecartin. Julia Stoschek ist Kunstmäzenin und Sammlerin, Archivarin und Kuratorin, vor allem aber ist sie Mediatorin. Mit wechselnden Einzelausstellungen und Gruppenshows, modernster Ausstellungsarchitektur und vielfältigem Rahmenprogramm macht sie Ihre Sammlung einem breiten Publikum zugänglich. Für ihre Vermittlungsarbeit im Bereich zeitbasierte Medienkunst wurde sie nun ausgezeichnet. Mit dem Art Cologne Preis 2018, verliehen vom Bundesverband Deutscher Galerien und Kunsthändler.

Anneli Botz: Frau Stoschek, als Sie vor über zehn Jahren anfingen, Medienkunst zu sammeln, war der Markt noch recht überschaubar. Heutzutage gibt es keine Biennalen, keine Documenta ohne Medienkunst, viele Museen haben hierfür eigene Abteilungen, Hochschulen lehren es als Unterrichtsfach.

Julia Stoschek: Ich bin froh, dass wir an dieser Stelle, was die Vermittlung angeht, Pionierarbeit leisten konnten. Ich glaube nach wie vor, dass Medienkunst – oder Gegenwartskunst – bis heute noch nicht gänzlich von einem großen Publikum verstanden wird. Zugleich bin ich aber davon überzeugt, dass dies die Kunstform meiner Generation ist. Wir sind tagtäglich von zirkulierenden Bildern umgeben. Deswegen muss es auch eine Kunst geben, die das kommentiert und die politisch nonkonform…


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