Helge Achenbach
Eine Sammlergesellschaft namens Rheingold und ihre Vorstellung von Objektivität
Helge Achenbach, Art Consulter in Düsseldorf, der nie als Sammler unterwegs war, hatte mit 50 Jahren plötzlich die Idee, das zu ändern, und gründete zusammen mit damals sechs anderen eine Art Sammlerkollektiv, das nun als „Sammlung Rheingold“ Geschichte schreiben möchte. Alle zahlen in eine gemeinsame Kasse, lassen sich von Experten beraten und kaufen in großem Stil Kunst ein mit der Selbstverpflichtung, insgesamt 20 Jahre lang keine Arbeit zu verkaufen. Man möchte etwas für die Region tun, so heißt es.
Die Sammlung umfasst heute circa 750 Werke und wächst beständig. Erst 2008 wurde dazu die rund 300 Werke umfassende Sammlung Speck von der Familie Viehof erworben und an die Sammlung Rheingold angegliedert. Arbeiten von Joseph Beuys, Sigmar Polke, Günther Förg, Georg Herold gehören ebenso dazu wie die von Georg Baselitz, Peter Doig, Eberhard Havekost, Jörg Immendorff, Markus Lüpertz, Neo Rauch, Corinne Wasmuht, Thomas Struth, Candida Höfer, Beat Streuli, Jeff Wall und Mark Leckey. Vor allem auf Werkblöcke legt man großen Wert. Ein weiteres Kennzeichen dieses Projekts ist die enge Zusammenarbeit mit Museen nicht nur der Region, sondern weltweit. Heinz-Norbert Jocks wollte in Erfahrung bringen, was sich hinter der Sammlung Rheingold verbirgt, und am liebsten mit allen heute sechs Gesellschaftern an einem Tisch sitzen. Doch diese Bitte wurde ihm abgeschlagen. So blieb das Gespräch mit dem Initiator.
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Heinz-Norbert Jocks: Warum heißt Ihre Sammlung „Rheingold“?
Der Name ist ein bisschen ironisch gemeint. Thomas Huber hat vor vielen Jahren einmal die Währung der Kunst als „Gold“ dargestellt….