Amine Haase
Eine Nacht auf dem Eiffelturm
»Airs de Paris«
Eine Ausstellung zum dreißigjährigen Bestehen des Centre Pompidou in Paris, 25. 4. – 15.8 2007
Die Ausstellung lädt zum Flanieren ein, zum Spaziergang im Sinne eines Baudelaire, also als Da-sein auf dem Boden der Realität und Woanders-sein im Erinnerten und Imaginärem. Sie projiziert uns in die Zukunft und konfrontiert uns mit dem Vergangenen, verankert in der Gegenwart der Kunst. „Airs de Paris“ – im Plural – weist schon im Titel auf die Vielfalt der Möglichkeiten hin, die in einem Dutzend Kapiteln aufgeblättert werden, wobei Bildende Kunst, Design, Architektur, Urbanistik, Biologie, Umwelt- und Zukunftsforschung nebeneinander bestehen. Verknüpfen dürfen wir die Disziplinen miteinander in unserem Kopf. „Air de Paris“ – im Singular – war ein Geschenk für das Sammlerehepaar Louise und Walter Arensberg, das Marcel Duchamp 1919 nach New York mitbrachte: eine Phiole, mit nichts anderem gefüllt als eben Pariser Luft, das dünne Glas mit feinem Stift beschriftet “Air de Paris”. So werden wir gleich zu Beginn der Ausstellung mit dem Erinnern konfrontiert, was soviel meint wie die Öffnung eines Erfahrungsraums. 1977 wurde das Pariser Centre Pompidou mit einer Werkschau von Marcel Duchamp eröffnet – ein „date painting“ von On Kawara verweist Weiß auf Schwarz auf das Jahr, in dem in Frankreich eine neue Zeitrechnung für die Kunst begann. Aber gleich werden wir auch in die Zukunft katapultiert: Olivier Babin (geb. 1975) schrieb im gleichen Format wie On Kawara, aber Weiß auf Rot, das Datum, an dem die Ausstellung schließen wird. Auch…