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Magazin: Museen & Institutionen · von Andreas Denk · S. 442 - 442
Magazin: Museen & Institutionen , 1994

Andreas Denk
Eine Institution verschwindet

Dem Aski droht das Finanzielle Aus

Das das Bundesinnenministerium (BMI) nur in bedingtem Rahmen ein verläßlicher “Finanzierungspartner” ist, mußten schon 1992 die Mitarbeiter des “Hauses am Checkpoint Charlie” erfahren. Das von der deutschen Wirklichkeit längst überholte Berliner Museum, in dem Fluchtversuche über die Mauer dokumentiert werden, wurde bei den damaligen Etatberatungen des BMI “bedauerlicherweise vergessen”.

Weitaus folgenschwerer dräut nun am bislang halbwegs heilen bundesrepublikanischen Museumshimmel die dunkle Wolke einer ganz massiven Streichung: Das Bundesministerium der Finanzen hat signalisiert, 1995 die durch das BMI abgewickelte Bundesbeteiligung an den im Arbeitskreis selbständiger Kulturinstitute (AsKI) zusammengeschlossenen Einrichtungen einzustellen. Die Mittelverweigerung träfe insgesamt 19 durchweg renommierte Institute schwer. Die Museen, Archive und Stiftungen der AsKI sind in Höhen von 10 bis zu 66 Prozent ihres Jahresetats vom Bund finanziert, der darüber hinaus auch Projektmittel vergibt. Betroffen wären unter anderen das Städelsche Kunstinstitut (Frankfurt), der Kunstverein in Bremen, das Germanische Nationalmuseum, die Wilhelm-Busch-Gesellschaft (Hannover), das Berliner Bauhaus-Archiv, die Henri-Nannen-Stiftung in Emden und die Ostdeutsche Galerie in Regensburg.

In einer Resolution verweist der AsKI darauf, daß Bundestag und Bundesregierung seit Jahrzehnten einer Förderung der nun zur Disposition gestellten Institute wegen ihres “gesamtstaatlichen Ranges” zugestimmt haben. Desweiteren führt sie die Entschließung des Bundestags über die “Grundsätze und Ziele staatlicher Kulturpolitik” ins Feld, in der die Bedeutung des Arbeitskreises hervorgehoben wird und seine Unterstützung nachdrücklich begrüßt und festgeschrieben wird. Zwar sei man bereit, so die Resolution des AsKI, anzuerkennen, daß in wirtschaftlich schwierigen Zeiten auch kulturelle Einrichtungen sparen müßten. Zu fordern sei jedoch ein “Mindestmaß an Planungssicherheit”….


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