Ein Augenaufschlag.
Eine Bildstrecke über die Welten 5 surrealer Maler*innen
von Larissa Kikol
Mit den Künstler*innen:
Ein Augenaufschlag. Und die Welt sieht anders aus. Du hast geträumt, du hast dir etwas ausgemalt. Und dann steht es in der Welt. Es sind deine Kreationen. Und die Kreationen, zu der dich die Welt verleitet hat. Schon Leonardo da Vinci, kein Surrealist im modernen Sinne, aber Erfinder und Phantast, schrieb in sein Tagebuch: „Die bildende Kunst ist von solcher Vortrefflichkeit, dass sie sich nicht nur den Erscheinungen der Natur zuwendet, sondern unendlich viel mehr Erscheinungen, als die Natur hervorbringt.“1 Die aktuelle surreale Malerei ist grotesk, schrill, karnevalesk, unheimlich, aber auch ruhig, verwunschen, mysteriös. Die Party artet aus. Der Zahn blutet. Donald Trump schwebt in einem LSD-Delirium.
„In meiner Malerei verwende ich Symbolik, menschliche Verbindungen, abstrakte Darstellungen, narrative Szenen, Natur als Metapher sowie verschiedene Gesichter und Perspektiven“,2 erklärt die koreanische Künstlerin Youjin Yi(1980*). Auch Tiger, Hunde und einsame Menschen sind bei ihr zuhause. In einer sinnlichen, wässrigen Bildsprache, oft mit weißen Leer stellen auf der Leinwand. So bleiben die Bild elemente im Fluss, könnten sich, je nach Traum moment, je nach Augenaufschlag, schon wieder ganz anders formatieren.
Youjin Yi wird in Deutschland von den Galerien Kornfeld Berlin und Britta Rettberg München vertreten.
Der Tscheche Igor Hosnedl (1988*) malt Dschungel aus Beinen und Lianen, aus Händen und Rohren – geheimnisvolle Labore, friedlich wie Kirchenfenster, unheimlich wie ein extraterrestrischer Fortschrittsdrang….