Eine Allrounderin für die Neue Sammlung
Ein Gespräch mit Angelika Nollert, Direktorin der Neuen Sammlung – The International Design Museum Munich
von Jolanda Drexler
Angelika Nollert, die im Mai 2014 die Leitung der Neuen Sammlung in München übernahm, ist die Allrounderin schlechthin. Offen und vielseitig begabt ist sie praktisch in allen Bereichen zeitgenössischer Kreativität bewandert, angefangen von bildender Kunst bis zu Architektur und Design. Sie ist vor allem als profunde Expertin für zeitgenössische Kunst hervorgetreten, was ihr enormes Ausstellungsspektrum in den unterschiedlichsten Kooperationen belegt. Die gebürtige Duisburgerin wandte sich als gelernte Bankkauffrau dem Studium der Kunstgeschichte zu, das sie 1997 mit einer Dissertation über den romantischen niederländischen Landschaftsmaler Barend Cornelis Koekkoek abschloss. In dieser Zeit arbeitete sie bereits an „Skulptur.Projekte“ in Münster unter Kaspar König mit, der sie anschließend bis 2000 als Ausstellungskuratorin an den Portikus in Frankfurt holte. 2001/2002 folgte ihre Tätigkeit in Kassel als Projektleiterin bei der von Okwui Enwezor ausgerichteten Documenta 11. In der Folge übte sie diese Funktion – der hiesigen Szene noch in guter Erinnerung – beim Siemens Arts Program in München aus, bis sich 2007, als sie das Direktorat des Neuen Museums – Staatliches Museum für Kunst und Design in Nürnberg antrat, erstmals der neue Schwerpunkt Design herausschälte. Nun ist sie als Direktorin der Münchner Neuen Sammlung ganz angekommen in der Welt der angewandten Kunst und tritt in die großen Fußstapfen von Florian Hufnagl, der in kontinuierlicher, geradezu obsessiver Schaffenszeit von 34 Jahren dieses zu den weltweit ältesten zählende Designmuseum zum größten seiner Art ausbaute.
Jolanda Drexler:…