Ein Rundgang: Neue Galerie
Kommentiert von Jan Hoet, Fotos: Dieter Schwerdtle
Auch Roduey Graham gehöhrt zu den Künstlern, die nur einen ganz kleinen Eingriff in die Realität machen. Es ist eine Annäherung an die Realität ohne große Geste, die sicherstellt. daß sie von jedem gesehen wird, sondern die in sich eine Genauigkeit sucht Im Museum der Gebrüder Grimm gibt es zwei bekannte Aquarelle der Studienzimmer der Brüder. Graham hat eine Computerrekonstruktion dieser Aquarelle gemacht, mit allen Objekten der Bilder. Diese Objekte hat er umgewandelt, am Computer von einem Zimmer in das andere wandern lassen und die Perspektive verändert. Er hat die Verbindung zwischen den beiden Zimmern wiederhergestellt. Damit hat er auch die Absolutheit eines flachen Bildes der Beweglichkeit der Realität entgegengestellt, in der man ständig wechselnde Perspektiven hinnimmt. Am Schluß hat er den Ausdruck aquarelieren lassen, so das Ausgangspunkt und Endergebnis identisch werden.
Ein Farb-Wasserfall von Pat Steir auf einer Art Spinnennetz, zwischen die Bäume gespannt und zart bemalt, eine Verbindung von Kunst und Natur. Diese Differenz zur Natur7 die überraschend am Wegrand auftaucht, unübersehbar aber vollkommen organisch.
Der erste Blick von oben auf die Hütten von Tadashi Kawamata erinnert mich an einen Western, in dem man das lndianerdorf von einer Anhöhe aus zum ersten Mal sieht. Man sieht plötzlich die leeren Zelte – sentimental, aber sehr schön. Hier ist alles auch mit Empfindsamkeit geformt. Gebaut mit Holz. das schon benutzt wurde, aus altem Wellblech. Man kann kaum glauben, wie schwierig es ist. gebrauchtes Holz zu bekommen – das ist jetzt alles in…