Ein Rundgang: Fridericianum
Kommentiert von Jan Hoet, Fotos: Dieter Schwerdtle
Im zentralen Treppenhaus sind über zwei Stockwerke Arbeiten von Via Lewandowksy. Der Mensch in seinen aufgeteilten, analysierten Stücken – wie in der Medizin, der Wissenschaft. Medizin als abstraktes Zeichen unserer Gesellschaft Der Mensch, der wirklich aus Fragmenten besteht, wird trotzdem Harmonie. Einzeln ist alles morbide, es wird erst durch die Verbindung und die Gestaltung. Auf der einen Seite ist ein Mann und im gegenüberliegenden Treppenhaus eine Frau in der Mitte, wie eine Heilige. Lewandowsky ist der einzige Künstler aus Ostdeutschland in der Ausstellung. Gefunden habe ich viele, aber ich wollte nur einen. Wenn ich drei genommen hätte, hätte man noch denken können, er sagt sich: Ostdeutschland muß ja auch vertreten sein.
Am Staatstheater läßt Via Lewandowksy alle 15 Minuten eine Rauchwolke aufsteigen – wie ein Zeichen bei den Indianern, wie bei der Papstwahl.
Im Jazzfilm von Stan Donglas wird alles analysiert und auch getrennt. Der Drummer spielt, und zu sehen ist der Saxophonist; er zeigt den Drummer, und man hört den Saxophonisten. Displacement. Man partizipiert, man sitzt im Raum des Film-Machens, ist nicht mehr nur Zuschauer.
In Gary Hills Videogang sind wir selbst nicht mehr da Wir haben keine direkte Kommunikation mehr, die Figuren, die uns begegnen, verlassen uns wieder. Sie sprechen zu uns, wenn wir zu ihnen sprechen, sind sie wieder weg – es gibt keinen Weg zu einem Dialog, nur die Ohnmacht zu kommunizieren.
Damians Malerei hat mit Meditation und Zelebrierung zu tun. Mit Referenzen zur Architektur, um Architektur zu erleben. Man spürt…