Ein Rundgang: Fridericianum
Kommentiert von Jan Hoet, Fotos: Dieter Schwerdtle
Nikos Baikas genau zwischen Michel Fançois und David Hammons ist sehr stark zusammenfassend. Seine Zeichnungen sind Ergebnis einer unglaublich gezielten Arbeit. Er benutzt nie ein Radiergummi und die intensive Wirkung verstärkt sich in diesem quadratischen Raum, in den wir durch eine enge Türe hereingesogen werden.
Polyesterabgüsse von Rachel Whiteread präsentieren ihr Material und erinnern durch die Konstruktion auch an ihre Produktion. Und dann gibt es bei ihr die Übersetzung von Produktion in auf den Ort bezogene Präsentation. Der Ort soll eine Erinnerung an den Ort liefern, wo die Arbeit zustande gekommen ist. Natürlich verweisen die stehenden Objekte eher auf die Präsentation als auf die Produktion. Diese steht bei den liegenden Betonarbeiten im Vordergrund. Sie blockieren den Raum und sorgen dafür, daß man ihn alleine nicht meistern kann.
Alles, was Marina Abramovic hier gemacht hat, hat mit Meditation zu tun. Natürliche Energie durch Material, durch Halbedelsteine, Rauchtopas, Amethyst. Zentral ist der individuelle Glaube an die Natur. In diesem meditativen Raum bespielt sie bewußt den Betrachter, sie will, daß er sich von dem emanzipiert, was er im Rahmen der Gesellschaft darstellt. Und sie gibt uns den Schlüssel in die Hand. Auf den niedrigen Schemeln kann man nicht “normal” sitzen und sie verlangen ein Nachdenken über das Sitzen, eine andere Konzentration.
Das Fenster bleibt offen stehen. Man erinnert sich noch, in diesem Raum Beuys “Blitzschlag mit Lichtschein auf Hirsch” gesehen zuhaben. Und ich wollte eine Erinnerung erhalten. Deshalb hat Ernst Caramelle das Fenster geöffnet und damit die…