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Titel: 7. Berlin Biennale · von Susanne Boecker · S. 170 - 211
Titel: 7. Berlin Biennale , 2012

7. Berlin Biennale

Ein Rundgang durch die Ausstellung mit Texten von Susanne Boecker und Fotos von Wolgang Träger*

KW Institute for Contemporary Art, Auguststr. 69, 10117 Berlin

Mobinil – Revolution und Kommerz

Bei dem Plakat im Hof der KW handelt es sich nicht um ein Kunstwerk, sondern um ein kommerzielles Werbeplakat des ägyptischen Mobilfunkanbieters mobilnil. Das Plakat ist ein besonders krasses Beispiel dafür, wie sich Unternehmen politischer Verantwortung entziehen beziehungsweise Politik ausschließlich für ihre kommerziellen Zwecke nutzen.

Am 25. Januar 2011 begann die ägyptische Revolution gegen das Militärregime. Nachdem sich tausende junger Demonstranten offenbar über das soziale Netzwerk Facebook und das Mirkoblogging-Netzwerk Twitter verabredet hatten, wurden beide Dienste in Ägypten gesperrt. Auch mobilnil gehört zu den Serviceprovidern, die in den ersten Tagen der Revolution auf Befehl der Regierung ihr Netz abschalteten. Was die Firma heute nicht davon abhält, sich die Revolution und die Kämpfe für Demokratie auf die Fahnen zu schreiben und für ihre Zwecke zu vermarkten. So kombiniert sie Fotos von Protestierenden mit Zitaten berühmter Politiker, die dem ägyptischen Kampf ihre Unterstützung bekunden. In diesem Beispiel ist es ein Zitat des österreichischen Bundespräsidenten Heinz Fischer: „Die Ägypter sind die großartigsten Menschen der Welt, sie verdienen den Friedensnobelpreis.

Key of Return – Aida Flüchtlingslager

Das Flüchtlingslager Aida bei Bethlehem gibt es seit 1950. Heute leben dort circa 5.000 Menschen – Nachkommen jener Araber, die in den Kriegen von 1948 und 1967 aus Israel geflohen sind. Das Eingangsportal zum Flüchtlingslager ziert ein riesengroßer Schlüssel (angeblich der größte Schlüssel der Welt). Als die palästinensischen Flüchtlinge 1948 ihre Häuser verließen,…

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