REPORT
Ein Ort für Menschen, Kunst und Ideen
Zehn Jahre Garage in Moskau
von Noemi Smolik
„Museum Garage für zeitgenössische Kunst ist ein Ort für Menschen, Kunst und Ideen, wo Geschichte geschrieben wird.“ So stellt sich Garage in Moskau vor, die in diesem Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum feiert. Menschen, Kunst und Ideen zusammenzubringen und dabei auch noch Geschichte zu schreiben ist kein bescheidener Anspruch. Und tatsächlich Bescheidenheit ist nicht die Sache dieses Museums. Im Gegenteil: Von Anfang an hat es – wie man weiter in der Pressemitteilung zum Jubiläum lesen kann – den hohen Anspruch erhoben „mit extensiven Ausstellungsprogramm, mit Veranstaltungen, pädagogischem Programm, mit Forschung und mit Publikationen die aktuelle Entwicklung in Russland wie in der internationalen Kultur zu reflektieren und dabei Gelegenheiten für einen öffentlichen Dialog wie auch für die Produktion neuer Werke wie Ideen in Moskau zu schaffen.“
Nach zehn Jahren ist es an der Zeit, Bilanz zu ziehen. Um es gleich zu sagen, die Bilanz sieht nicht schlecht aus: mehr als 100 Ausstellungen darunter auch große Blockbuster, wie die Ausstellung von John Baldessari im Jahre 2013, Louise Bourgeois in 2015/16, Takashi Murakami in 2017/18, weiter die Ausstellung mit der ungewöhnlichen Künstlerzusammensetzung Proof: Francesco Goya, Sergei Eisenstein, Robert Longo in 2016/17, oder die des aus Afrika stammenden Architekten David Adjaye Ende des vorigen Jahres. Die in diesem Frühjahr stattgefundene Ausstellung des georgischen, in Berlin lebenden Künstlers Andro Wekua, rief in der georgischen Kunstszene Diskussion hervor, ob ein Künstler eines Landes, dass sich im Konflikt mit Russland befindet, in einer russischen Institution…