Denken 3000
Vittorio Hösle
Ein guter Philosoph ist, wer einen Sinn für die grundlegenden Strukturprobleme hat.
Ein Gespräch mit Sven Drühl
Der deutsche Philosoph Vittorio Hösle hat zahlreiche Bücher zu Themen wie deutschem Idealismus, Philosophiegeschichte, Diskursethik oder auch zur praktischen Philosophie publiziert. In seiner Philosophie verbindet er – äußerst ungewöhnlich – den objektiven Idealismus in der Tradition von Platon und Hegel mit einer modernen Theorie der Intersubjektivität. Er erweitert damit die von Karl-Otto Apel entwickelte Transzendentalpragmatik und hat in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts sogar den Versuch einer Letztbegründung unternommen. Hösle ist außerdem einer der wenigen zeitgenössischen Philosophen, der sich an gesellschaftlich relevante Themen wie die ökologische Krise, die Menschenrechte oder die Klon-Debatte heranwagt und sich auch gesellschaftlich engagiert. Hösle ist u.a. Beiratsmitglied des „Komitees für eine demokratische UNO“ und gehört zum Unterstützerkreis der Global Marshall Plan Initiative, deren Ziel es ist, einen wichtigen Beitrag für eine Entwicklung hin zu einer weltweiten ökosozialen Marktwirtschaft zu leisten.
Vittorio Hösle (geb. 1960 in Mailand), studierte Philosophie, Allgemeine Wissenschaftsgeschichte, Klassische Philologie und Indologie in Regensburg, Tübingen, Bochum und Freiburg. 1982 Promotion „Wahrheit und Geschichte. Studien zur Struktur der Philosophiegeschichte unter paradigmatischer Analyse der Entwicklung von Parmenides bis Platon“. 1986 Habilitation „Subjektivität und Intersubjektivität. Untersuchungen zu Hegels System“. 1986 Privatdozent für das Fach Philosophie an der Universität Tübingen und Visiting Assistant Professor. 1988 Associate Professor an der New School for Social Research in New York. 1989-1990 Gastprofessur an der Universität Ulm. 1990-1991 German Department der Ohio State University. 1992-1993 Gastprofessur in der Abteilung für Umweltwissenschaften der ETH Zürich….