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Ausstellungen: Kiel · von Jens Rönnau · S. 244 - 245
Ausstellungen: Kiel ,

Kiel
Ein Funke im System

Revision, Perturbation, Selbstdekonstruktion
Stadtgalerie 07.12.2024 – 23.02.2025

von Jens Rönnau

Um spektakuläre Installationen und Aktionen ist man ja in der Kieler Stadtgalerie nie verlegen – doch was die Gäste dort jetzt erwartet, sprengt übliche Dimensionen: Quer durch das rund 40 Meter breite Galeriegebäude zieht sich nun ein eiserner Baukran samt Schwenkarm auf tonnenschweren Betonplatten. Alle Zwischenwände sind entfernt und ein Sound durchzieht das Haus, als befände man sich in einer technischen Produktionshalle.

Mit der Ausstellung Ein Funke im System. Revision, Perturbation, Selbstdekonstruktion feiert die Stadtgalerie ihr 25-jähriges Jubiläum an diesem Standort. Der wurde 2000 bezogen und musste zuvor erheblich umgebaut werden: Fast 40 Jahre lang befand sich hier die Kieler Hauptpost samt Pakethallen und Briefverteilersystem – schön hoch und mit Rolltoren, die sich für LKWs öffnen ließen.

Da ist es kein schlechter Gedanke, sich des Ortes einmal mehr vergewissern zu wollen, an den seinerzeit aus der damaligen Stadtgalerie in der noblen Architektur des Einkaufszentrums Sophienhof niemand umziehen wollte. Kurator Sönke Kniphals ging zurück auf Null – ließ Fotos und Zeitungsberichte von Postgebäude und Umbau recherchieren. Man interviewte den damals zuständigen Hochbauamtsleiter Jens Jacobus, den ehemaligen Stadtpräsidenten Rolf Johanning, Johannes Michler als einen Künstler der ersten Stunde wie auch Bernd Bader, der ein halbes Jahrhundert die Seele des zuständigen Kulturamtes war.

Mit einer Ausstellung können wir „eine lebendige Idee gemeinsam betrachten“, zitiert Kniphals den schweizer Kurator und Autoren Anthony Huberman. Dazu wurden mit interdisziplinärem Ansatz elf Künstlerinnen und Künstler verschiedener Genres eingeladen: Bildhauerei, Installation, Malerei, Grafik, Typografie, Film, Neue Musik und Komposition…

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