Rolf Dittmar
Ein Buch ist nicht nur Lesegrießbrei
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ich hab ‘n sehr schlechtes Gedächtnis, ich glaube es war August 76, daß der Peter Frank mich vom Flughafen anruft, er macht die Sache für New York und hörte, daß ich das für Europa machen sollte, ich wußte nichts davon. Dann bekam ich 14 Tage später einen Brief von Schneckenburger.
Aber mit Peter Frank hat es dann Auseinandersetzungen gegeben, und jetzt machen Sie es alleine.
Nein, es hat mit Peter Frank überhaupt keine Auseinandersetzung gegeben. Peter Frank, dem ging es genau so wir mir, das Konzept war ja eine reine Arbeitshypothese, und er hat sie möglicherweise im Anfang genau so wenig verstanden wie ich. Und der arme Peter Frank saß in New York und hatte verhältnismäßig wenig Möglichkeiten und sammelte nun von sich aus drauf los. Und als ich dann im Dezember nach New York kam, um die Sache zu koordinieren, hatte er eine ungeheure Menge Material, davon erwies sich aber nur ein ganz geringer Bruchteil als für das Konzept der documenta brauchbar.
Seit wann sammeln Sie das, beschäftigt Sie das?
Das kann ich wieder gar nicht sagen, ich bin allmählich darauf gekommen über den Expressionismus, dann habe ich Pressedrucke gesammelt, dann habe ich mich immer mehr den Grenzbereichen des Buches genähert. Ich sammle auch jetzt noch alles Mögliche.
Aber ungefähr! Fünf Jahre, zehn Jahre…
Das kann ich nicht genau definieren. Das ist ja nur ein Teilbereich aus meiner Sammlung gewesen. Nur habe ich keine Pressedrucke mehr weiter gesammelt, weil 1968 die Zeit der Privatpressen vorbei war, die wurden…