»Ein bißchen sexy, ein bißchen konzeptionell«
Ute Thon sprach mit David Zwirner über Kunstcrash, Kommerz und neue Künstler in New York
Vor zwei Jahren, im Februar 1993, eröffnete David Zwirner, 30, seine Galerie in New Yorks Kunstdistrikt SoHo. Damit gehört der Sohn des Kölner Kunsthändlers Rudolf Zwirner zu jener Handvoll wagemutiger Pioniere – neben Zwirner gehören noch Gavin Brown, Friedrich Petzel, Tanya Bonakdar und Stefano Basilico zur neuen Galeristen-Generation -, die trotz wirtschaftlicher Rezession und künstlerischer Sinnkrise neue Kunsträume präsentieren. Mit Erfolg: New Yorks Wochenzeitschrift “Village Voice” kürte Zwirners Unternehmen zur “besten neuen Galerie des Jahres”. Die dort gezeigte Franz West-Ausstellung – Zwirner repräsentiert den österreichischen Künstler in den USA – nannte Kritiker Peter Schjeldahl “einen guten Testfall für die zersplitterte New Yorker Kunstszene”. Von den sechs Künstlern, die Zwirner vertritt, nehmen vier – Stan Douglas, Jason Rhoades,Toba Khedoori und Diana Thater – an der diesjährigen Whitney-Biennale teil. Der Video-Installationskünstler Stan Douglas ist außerdem gerade als daad-Stipendiat zu Gast in Berlin. Das folgende Gespräch fand Mitte Januar in Zwirners Galerie in der Greene Street statt, wo er gerade eine Installation seines Kollegen Gavin Brown und Fotoarbeiten von Kevin Landers zeigte. Im Februar war dort eine Gruppenausstellung mit Arbeiten von Bruce Nauman, Mike Kelley, Paul McCarthy und Franz West zu sehen. Nächste Ausstellungen: 24.3.-31.4.: Stan Douglas “Zwei 16mm-Filme und neue Fotografien”; Mai: Francis Picabia, “Späte Bilder”/Luc Tuymans “Neue Bilder”.
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U. T.: Sie haben gerade Ihre Galerie ums doppelte vergrößert. Laufen die Geschäfte so gut?
D. Z.: Ja, die Geschäfte laufen gut. So jedenfalls muß…