Ein Bild von Schöner Beunruhigung
Ein Gespräch mit Hubertus von Amelunxen, Ex-Präsident der HBK und Präsident der EGS
Von Michael Stoeber
Hubertus von Amelunxen, 1958 im bayrischen Bad Hindelang geboren, studierte Literatur und Kunstgeschichte in Deutschland und Frankreich. Er war Professor und Präsident an verschiedenen deutschen, französischen und schweizerischen Hochschulen. Gegenwärtig leitet er die European Graduate School (EGS) in Saas Fee. Von Amelunxen erfreut sich eines hervorragenden Rufes als Wissenschaftler, Kurator und Fotografietheoretiker. Mit Michael Stoeber sprach er über seine Erfahrungen als Hochschulpräsident in Braunschweig und Saas Fee, über die Lust am Lehren, seine Leidenschaft für die Fotografie, gute und schlechte Bilder, das von Roland Barthes beschriebene Punctum in der Fotografie und über ein von ihm geliebtes Bild des spanischen Fotografen Ricardo Terré.
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Michael Stoeber: Herr von Amelunxen, first things first, lassen Sie uns mit dem Aktuellen beginnen. Auf youtube kann man sehen, wie Sie mit vielen Gästen im Jahre 2010 euphorisch, und von hochfliegenden Plänen beseelt, Ihre Amtseinführung als Präsident der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig feiern. Drei Jahre später ist das Fest vorbei. Sie kündigen. Was ist geschehen?
Hubertus von Amelunxen: Ja, das war ein wunderbares Fest im Oktober 2010 mit Musik von Lucio Berio und Iannis Xenakis und schönen Reden. Mein Enthusiasmus war groß und auch meine Freude über diese Berufung. Leider ist es mir dann aber nicht gelungen, in die Tat umzusetzen, was ich damals in meiner Antrittsrede als mein Ziel beschwor: die Braunschweiger Hochschule als bedeutende Ausbildungsstätte des Denkens und Gestaltens auf der Weltkarte der Künste sichtbar zu…