Claudia Wahjudi
Eija-Liisa Ahtila
Neue Nationalgalerie Berlin, 19.1. – 12.3.2000
Kunst oder Kino. Oder beides. Vielleicht aber stellt sich die Frage nach den Genres amehr. Denn so, wie Eija-Liisa Ahtila in der Neuen Nationalgalerie Videos, Fotos und Installationen zusammen gestellt hat, finden Film und Bildende Kunst zu einer Synthese – ganz selbstverständlich, in großzügiger Umgebung.
Das gesamte Erdgeschoss der Nationalgalerie steht für diese Ausstellung offen. Ahtilas Gastgeber, der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD), hat die Berliner Filmfestspiele zum Anlass genommen, der finnischen Künstlerin, die ihre Arbeiten ja auch auf Filmfestivals zeigt, eine repräsentative Schau einzurichten. Deren Ausmaße fallen nun besonders ins Gewicht. Denn seinen ursprünglichen Plan, das Vorhaben mit dem Kunstverein Hannover zu koordinieren, musste der DAAD wegen dortiger Bauarbeiten fallen lassen, und Ahtilas Einzelpräsentation im ZKM Karlsruhe wurde – voraussichtlich auf Spätherbst – verschoben. Umso stärker macht sich nun bemerkbar, dass Eija-Liisa Ahtila in der Nationalgalerie nichts Neues zeigt.
Die kleinen Videoarbeiten “Me/ We”, “Okay” und “Gray” sind aus dem Jahr 1993; “If 6 was 9” (1995) war bereits im Kasseler Fridericianum zu sehen, und “Anne, Aki And God” ist eine Fortsetzungsgeschichte, mit der Ahtila schon 1998 begonnen hat. “Consolation Service” schließlich dominierte den nordischen Pavillon auf der letzten Biennale in Venedig. Dennoch wirken die Arbeiten wie neu. In der luftigen Architektur des Mies van der Rohe-Baus hat die 1959 in Hameenlinna geborene Künstlerin einen Parcours errichtet, der ihre Sujets und Methoden perfekt zur Geltung bringt.
Das Intro machen die Schwarzweiß-Filme. Direkt am Eingang hat Ahtila drei kleine Tische mit Monitoren aufgebaut: “Me/We”, “Okay” und…