Ei Arakawa
Performance People
Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen 12.05. – 05.08.2018
von Ann-Katrin Günzel
Es wispert und blinkt im Düsseldorfer Kunstverein. Kleine LED-Lichtpunkte, die mit unzähligen Kabeln auf gebatikte Stoffe aufgebracht worden sind, blitzen dem Betrachter vielfarbig aus unterschiedlichen Sternzeichenkreisen entgegen. Diese astrologischen Lichtinstallationen besetzen den Raum, sie sind an den Wänden angebracht und auf einer kleinen Bühne im hinteren Teil des Kunstvereins aufgestellt. Begleitet wird die gesamte Installation von Musik. Wie aus dem Nichts ertönen auch Stimmen im Raum. Erst bei genauerem Hinhören aber erkennt man, dass es sich um Gespräche handelt, um Befragungen von Performances, wie man schließlich durch zusätzliche Poster mit farbigen Grafiken der Sternzeichenkreise und Essays, die an die Wände geheftet sind, erfährt. Das mutet erstmal sonderbar an. Keine Handlungen, Inszenierungen oder Aktionsaufforderungen, keinerlei menschliche Präsenz. Stattdessen Objekte, sogenannte personifizierte Aktionen als eine alternative Lesart von vergangenen Performances. Der japanische Performancekünstler Ei Arakawa (geb. 1977) hat für seine erste institutionelle Einzelausstellung mit dem Titel „Performance People“ keine menschlichen Akteure, sondern 15 historische Performances aus den Jahren 1964 – 2008 als Material genommen und diese selber zu Personen erklärt, indem er von der amerikanischen Künstlerin Sarah Chow astrologische Analysen ihrer Erstaufführungen, also der Geburtsstunden und -orte erstellen lassen hat. Der Musiker Christian Naujoks hat dazu musikalische Klangaspekte komponiert. Arakawas Werke bevölkern nun wie Verdinglichungen vergangener Momente einer ephemeren Kunstform für die Dauer von 12 Wochen den Ausstellungsraum. Alles in ihnen scheint zunächst im Widerspruch zur Performance zu stehen. Der Künstler…