Ehrlich gesagt, ich folge nicht oft Trends
Daniela Gregori im Gespräch mit der Galeristin Heike Curtze anlässlich ihres 40-jährigen Galeriejubiläums
Bereits als Heike Curtze 1974 in Düsseldorf ihre Galerie eröffnete, standen die Protagonisten des Wiener Aktionismus und deren Umfeld im Zentrum ihrer Tätigkeit, ein Fokus den sie bis heute konsequent beibehält. Neben Österreichischen Künstlern wie Christian Ludwig Attersee, Günter Brus, Hermann Nitsch oder Arnulf Rainer widmet sich die Galerie der Vermittlung und Förderung junger, internationaler Positionen, vornehmlich im Bereich der Zeichnung. Dem Standort im Rheinland folgte von 2002 bis 2011 eine Niederlassung in Berlin. In Wien zeigt die gebürtige Deutsche seit 1978 Präsenz, während der Festspielzeit im Sommer auch in Salzburg. Nach 40 Jahren hat sich Heike Curtze im letzten Jahr entschieden mit der Kunsthistorikerin Petra Seiser zusammengetan. Folgerichtig lautet der Titel der Jubiläumsausstellung „40+1“. Aus Anlass des Jubiläums ein Gespräch mit der Galeristin über Orte, Zeiten, den Markt.
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Frau Curtze, lassen Sie uns vier Jahrzehnte zurück blicken. Wie hat ihre Karriere als Galeristin ihren Anfang genommen?
HEIKE CURTZE: Begonnen hatte ich ja in Köln als Geschäftsführerin der dortigen Niederlassung der Wiener Galerie Ariadne. Als ich mit deren Programmatik nicht ganz so zufrieden war, dachte ich mir in meinem jugendlichen Übermut, das alleine besser zu können. Das wollte ich nicht in Köln machen, durch die Nähe hat sich dann Düsseldorf angeboten. Es war eine pragmatische Überlegung, markttechnische Gründe hatte das weniger. Dass es österreichische Künstler sein sollten, war von Anfang an klar. Sie hatten mich schon während meines Studiums in Wien fasziniert, da…