Eduarde Arroyo
Durch sein verlängertes Exil in Paris hat sich Eduardo Arroyo (geb. 1938) besonders im Ausland einen Namen gemacht, wurde in Spanien jedoch lange Jahre ignoriert. Bedeutend sind seine frühen Arbeiten, die der Pop-Art nahestehen. Seit seiner Rückkehr nach Madrid arbeitet der Künstler mehr bildhauerisch und malt ruhiger und zurückhaltender als in früheren Jahren.
Im Gespräch
Michi Strausfeld: Eine Ihrer letzten Serien heißt “Madrid-Paris-Madrid” und war zugleich der Titel einer Ausstellung in Madrid 1986. Ist dieser Titel programmatisch zu verstehen?
Eduarde Arroyo: Zunächst sollte ich erklären, welche besondere und vielleicht auch originelle Beziehung ich zu meinem Land habe. Ich wurde in Madrid geboren und habe dort gelebt, bis ich 1958 nach Paris ging. Ich kehrte mit meinen Bildern erst 1982 für eine große Retrospektive in meine Geburtsstadt zurück. Bereits 1963 wurde versucht, mein Werk zu zeigen, doch die Ausstellung ist offiziell geschlossen worden.1976 erhielt ich meinen spanischen Paß zurück, und ein Jahr später wurde mein Werk in drei Städten Spaniens gezeigt. Aber auch dieses Unterfangen konnte keine Beziehung zwischen mir und diesem Land herstellen – ich hatte ein zu radikales Exil aufgesucht.
Ich vertrat die Ansicht, man müsse Spanien kulturell isolieren. Als ich dann aus dem Exil zurückkehrte, erwies sich die Heimkehr als sehr problematisch und konfliktreich. Doch nach meiner Retrospektive 1982 – inzwischen hatte sich das Land in wenigen Jahren seit Francos Tod schon ungemein verändert, eine jüngere Generation von Malern arbeitete und setzte sich für neue Bild-Ideen ein – wurde mein Werk akzeptiert. Seitdem hat sich mein Verhältnis zu Madrid und zu…