Ecuador
Maria Veronica Leon Veintemilla
Gold Water: Apocalyptic Black Mirrors
Kommissare: Andrea Gonzàlez Sanchez, Paolo De Grandis. Kuratoren: Ileana Cornea. Ort: Istituto Santa Maria della Pietà, Castello 3701
Auch Ecuador ist erstmals mit einem eigenen Länderbeitrag vertreten. Die Republik mit knapp 16 Millionen Einwohnern ist das viertärmste Land Lateinamerikas. Vor zwei Jahren beschloss der sozialistische Präsident Rafael Correa, die Kassen des Landes aufzufüllen und vergab Goldschürflizenzen an chinesische und kanadische Unternehmen. Schon die Spanier im 16. Jahrhundert wollten die sagenumwobenen Goldvorräte in den Bergen von Cordillera del Condor. Die heutigen Goldschürfer gehen allerdings noch brutaler vor, zerstören das Land und damit die Lebensgrundlage der indigenen Shuar und der Awajun, denen das Land eigentlich gehört. Für den Auftritt in Venedig thematisiert die in Ecuador sehr bekannte Künstlerin Maria Veronica Leon Veintemilla Gold und auch Wasser als die beiden zentralen Ressourcen des Landes. „Gold and Water: Apocalyptic Black Mirrors“ betitelt sie ihre multimediale Installation, die Verbindungen zu globalen ökonomischen Werten herstellt. Ihr Ausgangspunkt ist die Tatsache, dass Wasser durch den Abbau von Gold vergiftet, Wasserquellen zerstört werden. Auf Fotografien sind ihre Hände, ihr Gesicht anklagend mit Gold bedeckt, andere Fotografien zeigen ornamentale Formen: geometrische Strukturen mystifizieren Teile von Maschinen, in der Mitte steht ein Herd als Sinnbild für den Feuerplatz, für den Treffpunkt der Menschen. In den drei Räumen erzählt sie von dem verlorenen Paradies dieses einzigartigen Naturreservoirs in den Bergen, von der Macht der Industrie als neuer Techno-Galaxie und der Machtlosigkeit der Menschen angesichts der Entwicklungen. SBV
www.mariaveronicaworld.com