Ecole Normale
Galerie Beck in Bonn/Krausfeld 10
Im schwerfälligen Bonn tut sich kulturell einiges. Das stört die Ruhe wenig. Auch das Frauen-Museum in der Nordstadt bringt nur ab und zu Unruhe in die Stadt, dann eben wenn die Bundeskunsthallen-Diskussion wieder mal angeheizt wird. Dann treffen Unkenntnis, Beliebigkeiten und romantische Träumereien von einem repräsentativen Bundeszentrum mit alternativem Charakter, gewissermaßen repräsentative Experimentierfeld-Mythen aufeinander. Währenddessen versuchen die Aktiven im Frauen-Museum mal mehr recht als schlecht, mal aber recht vorneweg einen Raum kulturell zu beleben, der einst einem Supermarkt für Teppiche als Standort diente. Der Standort ist in der Tat hervorragend – ähnliches wurde ja auch andernorts mit Rang betrieben. In Bonn sucht man seitens der weiblichen Organisatoren nach einem Modus zwischen kreativem Zentrum für Frauen und internationalen Entwicklungen der Gegenwartskunst. Produzent: Frau oder Mann unerheblich. Mit der “école normale” zog eine gegenwärtig in der gesamten westlichen Welt zu beobachtende ‘Gruppe’ ein, deren Malerei bis hinein in den ‘Gruppen’- und ‘Ausstellungs’-Namen Front macht gegen die Gesellschaft, gegen deren Verständnis von Kunst und auch gegen den Rückzug gleichaltriger Maler in die Zonen subjektiven Nomadentums zur potentiell exclusiven Befriedigung bürgerlicher Kunstsinnlichkeits-Genievorstellungen. Sie erzeugen keine wagnerianisch-mystischen Visionen, sondern greifen in die triviale ‘normale’ Bilderkiste des Alltags wie in die verehrten, wenngleich ein wenig museal angestaubte Kiste der Kultur. Comic und Picasso, Matisse und Porno, Bomben und der röhrende Hirsch, die heilige Familie und die Sprühdose. Normale Leute verstehen nur normale Bilder. Also eine ‘école’ gründen, in der an einer Kunstsprache experimentiert wird, die aus dem normalen Bilderbetrieb der westlichen…