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Magazin: Messen & Märkte · S. 368 - 369
Magazin: Messen & Märkte , 1989

Michael Hübl
E Haere oe i Hia?

DIE »ART 20 ’89« IN BASEL

Tendenzen, Tratsch und Turbulenzen – das ist das Nachrichten-Trinitroglyzerin der Kunstmessen, die im übrigen etwas von Autorennen haben: Niemand unter den Motorsportbegeisterten wünscht den Fahrern etwas Böses, aber wenn`s dann kracht, hat man halt doch `was fürs mentale Souveniralbum. Was die “Art” in Basel anbelangt, so herrschte im sogenannten Vorfeld der fünftägigen Kunstmesse durchaus eine Art reißerischer Sensationslüsternheit, deren Ursachen etwa 300 Kilometer weiter nördlich lagen und die erste Befriedigung erhielten durch die Meldung, rund drei Dutzend Galerien seien diesmal nicht “am Start”. Frankfurt, die drohende Konkurrenz aus dem Norden, lautete das Stichwort, selbst als die “Art” in Basel bereits in vollem Gange war: Da sprach man – schon im Vorblick auf das nächste Messeereignis – von Luise Krohn, der alten Dame der modernen Kunst, die sich der Frankfurter Aufbruchstimmung nicht verweigern wollte und nun mit ihrer Galerie zumindest in diesem Jahr von der Kölner “Art” ausgeschlossen bleibt. Vendetta, munkelt`s allenthalben.

Ein Hauch von “Dynasty” weht freilich immer durch diese Veranstaltungen; in Basel war er letzthin nicht mehr als ein Parfum, das die insgesamt eher gelassene, ruhige Stimmung lediglich leicht aromatisierte. Selbst die Tatsache, daß man das 20jährige erfolgreiche Bestehen feiern durfte, verleitete nicht zu Eskapaden: Wohl hat man das Begleitprogramm durch ein Ausstellungs- und Performanceprojekt im ehemaligen Fabrikareal “Stücki” erweitert; auch erschien der Katalog erstmals in Farbe, insgesamt aber blieb man weitgehend auf dem Grund solider Gewohnheit und erreichte so, daß sich die Atmosphäre in Basel spürbar unterschied von…


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