Thomas Wulffen
Durchgang durch den Rundgang
Gallery Weekend Berlin, 27.4 – 29.4.2012
Es ist das Kunstereignis im Frühjahr und im Herbst. Die Regelmäßigkeit, mit der das Ereignis auftritt, ist gerade sein Vorteil. Frühzeitig kann man seine An- und Abreise buchen und sich, wenn nötig, bei den Freunden ein Nachtquartier zu buchen, daß wir vielleicht gar nicht in Anspruch nehmen. Die Nächte zum Gallery Weekend können lange werden. Schlafen kann man dann zu Hause vor. Und die Bilanz? Das war es also: das Galerienwochenende in der deutschen Hauptstadt, mal wieder. Manche mögen dieses Wochenende als ein Autodafé der Kunst mißverstehen. Und die Überlegung, ob sich bildende Kunst überhaupt als ein Spektakulum für die breite Masse eignet, hat seine Berechtigung. Andererseits aber sollte doch auch Begeisterung aufkommen angesichts der Menschen, die sich hingezogen fühlen zu diesem Ereignis, das sein Ebenbild in anderen Orten noch sucht.
Was dem Film die Filmfestspiele sind, ist der Kunst das Gallery Weekend. Dazu gehört auch das passende gesellschaftliche Zusammenkommen, nicht nur das zwischen Künstler und Galeristen, sondern vor allem das zwischen Laufpublikum und Künstler. Wer Glück hatte, findet ihn, den Künstler, die Künstlerin vor Ort. Das allerdings war schlicht unmöglich bei der Gegenübersetzung von Jean Arp und Andy Warhol. Das hört sich erst mal seltsam an, aber vor Ort bei Konrad Fischer war es eine glückliche Begegnung, in der die jeweilige Formensprache durch die Konfrontation deutlicher zu erleben war: Warhol als Findelkind von Jean Arp. Aber Enttäuschungen gab es dennoch: Gerade hat man die Liebe zu den Hundeporträts…