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Ausstellungen: Bonn · von Uta M. Reindl · S. 371 - 371
Ausstellungen: Bonn , 1999

Uta M. Reindl
Duchamps Urenkel X

mit Hinrich Sachs
»Als Gast von Hinrich Sachs: Dr. Mikaela Müller-Trutwin, Virologin«

Bonner Kunstverein, 15.12.1998 – 7.2.1999

Nur dem aufmerksamen Besucher erschloß sich die von Hinrich Sachs im Bonner Kunstverein eher diskret installierte Arbeit als ein Beitrag der Projektreihe “Duchamps Urenkel”. An dem dafür traditionell vorbehaltenen Ort neben der Eingangstür waren die Wände violett gestrichen, hatte der in Hamburg lebende Künstler zwei Podeste und eine Blumenvase plaziert. Auf einem Podest stand ein Kofferradio, daneben lagen zwei Packungen Lasagne, frische Tomaten, Zwiebeln samt Knoblauchknolle sowie zwei Tüten getrockneter Steinpilze, auf dem anderen verteilten sich Stapel von violett eingefärbten Fotoprints mit Pariser Straßenszenen, Details aus dem Interieur eines Labors, einer Privatwohnung. Dazwischen dann ein Din-A-4-Plakat mit der Werbezeile “Als Gast von Hinrich Sachs: Dr. Mikaela Müller-Trutwin, Virologin.”.

In der Tat hatte der Konzeptkünstler die Pariser Virologin eingeladen und ihr auch zur Eröffnung Blumen überreicht – sozusagen dem Ehrengast der zehnten Veranstaltung von “Duchamps Urenkel”. Die Präsenz des Gastes beschränkte sich während der Ausstellung auf oben erwähnte Attribute, vielmehr das akustische Porträt – per Knopfdruck vom Kofferradio abrufbar: ein relativ locker geführtes Interview des Künstlers mit der am Pasteur Institut Paris tätigen Aids-Forscherin. Dort erfuhr man, was die Wahl-Pariserin zunächst nach Afrika, schließlich in die Aids-Forschung trieb, wie schwer die Balance zwischen zwischen Privat-und Berufsleben für sie zu halten ist, aber auch, daß etwa Lila – siehe Wandfarbe und Blumen in der Vase – die Lieblingsfarbe von Mikaele Müller-Trutwin ist und Lasagne – man bedenke das Arrangement neben dem Recorder -…



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