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Ausstellungen: Frankfurt a.M. · von Christian Huther · S. 350 - 352
Ausstellungen: Frankfurt a.M. , 2001

CHRISTIAN HUTHER
Duane Hanson

“More than Reality”

Schirn Kunsthalle, Frankfurt/M., 15.9.2001 – 6.1.2002
Galerie der Stadt Stuttgart, 19.1.2002 – 28.4.2002

Das Verwirrspiel funktioniert noch immer: Duane Hansons Menschenpuppen im Maßstab 1:1 sehen so täuschend echt aus, dass man sie länger als nur einen Moment für lebendig hält. Wachmann und Putzfrau könnten zum Haus gehören, zwei dicke Touristen Museumsbesucher wie wir sein. Dabei werden Hansons realistische Skulpturen allmählich historisch, ihre große Zeit hatten sie in den 70er- und 80er-Jahren. Aber die in der Frankfurter Schirn Kunsthalle beginnende Wanderausstellung mit 31 der insgesamt 114 Werke aus der Zeit von 1965 bis 1995 wird wohl eine der letzten großen Hanson-Retrospektiven sein.

Denn der amerikanische Bildhauer (1925-1996) arbeitete lange mit Kunststoffen wie Polyester, Fiberglas und Polyvinyl-Acetat, die jetzt nach und nach brüchig werden. Folglich gaben etliche deutsche Museen von Aachen über Duisburg und Köln bis Hannover und Bremen ihre Hanson-Figuren nicht heraus. Immerhin ist Hanson in Deutschland gut bekannt. Von 1953 bis 1961 wirkte er als Lehrer an amerikanischen Armeeschulen in München und Bremen, seinen internationalen Durchbruch erlebte er in Kassel 1972 auf der “documenta 5”. Schließlich machten ihn zwei Wanderausstellungen 1974/75 und 1991 einem breiteren Publikum geläufig. Die jetzige, vom Tübinger Institut für Kulturaustausch organisierte Schau ist überwiegend mit Leihgaben aus amerikanischen Privatsammlungen bestückt, die nach Frankfurt noch in Stuttgart, Mailand, Rotterdam, Edinburgh und Zürich zu sehen sind.

In Frankfurt wird Hansons Schaffen chronologisch, aber rückwärts aufgerollt. Am Beginn stehen die späten Figuren, die er im letzten Lebensjahrzehnt in Bronze goss, mit Farbe bemalte, bekleidete und ihnen sogar…


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von Christian Huther

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