Gerhard Johann Lischka
Du bist Dein Ebenbild
Im Unterschied gerade zur Massenkommunikation geht es in der Kunst um einen subjektiven, einem einzelnen Werk gegenüber intuitiven oder doch speziellen Akt. Speziell insofern, daß eine gesteigerte Aufmerksamkeit festzustellen ist: Sinn und Unsinn des Lebens und des Todes als allgemeinste Motive verschlingen sich im momentanen Gegenüber von Werk und Rezipient oder Produzent. Daraus resultiert eine Betroffenheit, die sowohl die Rezipienten wie die Produzenten in eine intensive Gefühlslage versetzen und das Erlebnis einer Einheit von Körper und Geist, Welt und Individuum verspüren lassen. Während kürzerer oder längerer Zeit.
Diese Momente, die wie Spriessen unter die Haut fahren, kommen und gehen wie andere Ereignisse und verweben sich mit diesen oder dem Alltagstrott zu einem Mosaik von Gegebenheiten, die erwünscht oder verflucht milliardenfach individuelle Lebensläufe erschaffen. Es kann nicht darum gehen die künstlerischen Akte vor irgendwelchen anderen auszuzeichnen, sondern nur um den Hinweis auf das Glück und Unglück sie erleben zu können, von ihnen berührt zu sein.
Diese Spriessen sind zunächst immer Widerhaken. Wobei sie verschieden aussehen können und unterschiedlich wirken. Rein optisch kann es eine wunderbare Figur sein, die einen gerade dadurch ins Entsetzen treibt, weil man verglichen mit der eigenen Hinfälligkeit vor der makellosen Schönheit steht. Es kann ein widerliches Bild sein, eine hässliche Farbspur gegen die man sich sträubt, sie zeigen den Tod, und das Entsetzen kommt von der Angst bald einmal nicht mehr am Leben sein zu können. Oder eine nahezu simple Lösung wird geboten (eine Melodie, ein Objekt etc.), doch sie trifft den Nagel…