Roland Schappert
Drawing a Universe
KAI 10, Raum für Kunst, Arthena Foundation, Düsseldorf, 19.1. – 23.3.2013
Eine merkwürdige Stille umhüllt die Ausstellungsräume der Arthena Foundation. Stille?
Nein, die Violinenklänge aus den vier Lautsprechern sind mächtig laut, fast überlaut und heben dennoch kontrastierend die Stille der Bilder hervor. Unter dem Ausstellungstitel „Drawing a Universe“ versammelt der Kurator Ludwig Seyfarth sieben künstlerische Positionen: William Engelen, Bettina Krieg, Jenny Michel, Anke Röhrscheid, Nora Schattauer, David Thorpe und Jorinde Voigt.
Die Ausstellung zeigt Zeichnungen, Objekte und eine Sound-Installation, die fast alle in den letzten zwei Jahren entstanden sind. Die Auswahl der KünstlerInnen und ihrer Arbeiten richtete sich offensichtlich nach ihren künstlerischen Verfahrenstechniken, dem Kartieren, Notieren, Erstellen von Diagrammen und dem Collagieren und Transformieren eigener und vorgefundener Inhalte, Referenzen und Materialien. Das Ganze changiert zwischen dem einerseits nur vermeintlichen Anspruch eines distanzierten, fast wissenschaftlichen Blicks auf die Dinge und Kunst und andererseits der Öffnung zu einer Poesie der Stille zielgerichtet auf die Essenz der Dinge und auf das, was die Welt vielleicht im Innersten zusammenhält.
So ist dem Wunsch nach Erkennen, Erklären, Klassifizieren und Ordnen, das Entgleiten in prozessuale Mikrowelten und persönliche Poesie gegenübergestellt – als zwei Seiten einer Weltsicht.
In einem kurzen, die Ausstellung einführenden Text erfährt man denn auch: „Es sind gleichsam die Weltlandschaften unserer Zeit, in der immer stärker auf universelle Sichtbarkeit gedrängt wird. Doch spielen sich die Vorgänge, die das Weltgeschehen wirklich bestimmen, jenseits der Wahrnehmungsmöglichkeiten der allermeisten Menschen ab.“
Und nun wird der Ball wieder zurückgespielt. Die KünstlerInnen der Ausstellung scheinen förmlich auf diese Widersprüchlichkeiten zu…