Simone Guski
Dramatische Gesten im Glaspalast
arco 87, Madrid
Spaniens Malerei leuchtet. Glühendes Gelb, Rot und Grün, dazu kühne und klare Kompositionen herrschen vor. Man schätzt, und sei dabei noch so expressiv gemalt, die Delikatesse in der Malerei und den witzigen Einfall in der Bildhauerei. Spaniens wilde Expressive geben sich weniger agressiv als ihre Kollegen in Berlin oder Köln. Dabei hat Spanien längst seine eigenen Klassiker auch der neuen oder schon nicht mehr neuen figurativen Malerei wie Lois Gordillo, Guillermo Ferez Villalta, Miquel Barcelo oder Chema Cobo.
Eine Mammutschau spanischer Gegenwartskunst, den arco ’87, an dem sich 91 spanische und 61 ausländische Galerien beteiligten, organisierte ein Komitee und eine Jury führender Galerien Spaniens. Die Stadt Madrid begleitet diese Messe mit einem Ausstellungsprogramm “Madrid en vanguardia” mit Ausstellungen, die über die ganze Stadt den ganzen Februar über verteilt sind. Die Messe zeigte vom 11.-17. Februar auf drei Etagen im Glaspalast des Casa de Campo, was in Madrid derzeit salonfähig ist. Das sind auf jeden Fall die zehn bis zwölf großen Namen der spanischen Kunstszene, die auf ihre Weise den figurativen Expressionismus im Spanien der siebziger und achtziger Jahre repräsentierten. Sie gehören zum Teil noch der Generation von Lüpertz und Baselitz an und sind oft über den Informel, der in Spanien sehr viel länger die Kunstszene beherrschte, zum neuen Expressionismus gekommen. Doch auch über Tapies und den Tachismus gelangte man zu einem eher grafittiähnlichen Expressionismus. Jede Galerie, die etwas zählen will, versucht jenes Dutzend bekannter Namen in ihr Programm aufzunehmen.
Präsentieren deutsche Galerien ihre Klassiker wie…