Dorothy lannone
Galerie Ars Viva/Berlin
“Why couldn’t we stand up for Eros. Wouldn’t we feel better if we could stand up for this life-loving part of ourselves?” Im Grunde ist dies die Frage, die hinter jedem Bild und jedem Objekt von Dorothy lannone, der 1933 in Boston (USA) geborenen Künstlerin, steht. Auch in ihrem Buch, das sie anläßlich ihrer neuen Berliner Ausstellung in der Galerie Ars Viva vorbereitet, ist die Frage nach der Liebe Dreh- und Angelpunkt ihrer Überlegungen. Sie berichtet hier von der “puritanischen Angst” vor dem Eros und der Hingabe. Und sie berichtet auch zum ersten Mal von den Erfahrungen, die sie selbst mit verklemmten Zensurgeistern gemacht hat: Beschlagnahme ihrer Bücher, Absagen von Museen, die die offene, lebensbejahende Sexualität ihrer Bilder scheuen.
Vom farbenfrohen “Circus of Love” bis zum Kampf zwischen “Penthesilea und Achilles” zeigt Dorothy lannone in der Ausstellung wieder, daß ihr Leben und ihre Arbeit, trotz aller Schwierigkeiten sich damit durchzusetzen, der Liebe, dem Eros, der Fähigkeit, sich hinzugeben, der Sehnsucht nach einer paradiesischen Offenheit gewidmet sind. In 25 Bildern und Objekten, in Liedern und Texten beschwört sie die Leidenschaftlichkeit und das Glück. Und es ist erstaunlich, daß ihre selbstbewußte Botschaft nur selten mit der Weisheit, die sie enthält, verstanden wird. Denn: die Befreiung aus den Strickmustern, die Männer und Frauen in ihre Rollen zwingen, warum sollte sie nicht in einer befreiten Sexualität ihren Anfang nehmen?
Dorothy lannone malt und besingt immer wieder ihre immense Fähigkeit zu geben. Sie erzählt von ihren Liebhabern, vom Glück, aber auch von den Enttäuschungen,…