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Ausstellungen: Bonn · von Uta M. Reindl · S. 437 - 437
Ausstellungen: Bonn , 1993

Uta M. Reindl
Dorothea von Stetten-Kunstpreis

Felix Stephan Huber, Steffen Mück, Karin Sander,Berend Strik, Michael Wesely
Kunstmuseum, Bonn, 26.2. – 18.4.1993

Seit 1984 stiftet die Bonner Kunstmäzenin Dorothea von Stetten im Turnus von zwei Jahren einen Preis, und das damit verbundene Konzept ist bemerkenswert. Sachverständige aus internationalen Ausstellungshäusern werden eingeladen, je einen Künstler für den Wettbewerb vorzuschlagen, und eine mit Kritikern besetzte Jury kürt den Preisträger. Die Kandidaten der diesjährigen Ausschreibung für den mit 15 000 DM dotierten Preis kamen in den neuen Räumen des Bonner Kunstmuseums zur Ausstellung.

Reduktion und Konzept bestimmen viele der präsentierten Arbeiten. Der Münchener Michael Wesely (1963) relativiert in seinen Schwarz-Weiß-Aufnahmen die Strenge von Dokumentarfotografie durch Akzente. Die fast identischen, starren Einblicke in den Hauptbahnhof Prags erinnern zunächst einmal an die systematischen Bestandsaufnahmen Becherscher Fotografie, doch wird die Sachlichkeit durch Bewegungsspuren von ein- oder ausfahrenden Zügen belebt, vielmehr poetisiert.

Die monochromen und romantisch aufgefaßten Gemälde von Steffen Mück (1804) stellen, so der Künstler, “Landschaften” dar, zumeist in gedeckten und bläulichen Farben. Um die Eigendynamik des Materials sowie das Problem von Gewicht und Gegengewicht bemüht sich der Leipziger in seinen Plastiken aus Altpapier oder Polyesterharz.

Große Sensibilität im Umgang mit Licht manifestieren und fordern die raummanipulierenden Arbeiten von Karin Sander (1957) aus Stuttgart. Über ihre letztjährige Installation im Museum Abteiberg Mönchengladbach, wo sie quadratisch geschliffene Flächen an der kahlen Wand in einem engen Gang miteinander konfrontierte, ging die Künstlerin hinaus, indem sie für Bonn einen weiteren Durchgang schuf. Von den beiden großformatigen, spiegelglatt geschliffenen und polierten Flächen, die kaum wahrnehmbar die…



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