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Ausstellungen: Düsseldorf · von Reinhard Ermen · S. 334 - 336
Ausstellungen: Düsseldorf , 2004

REINHARD ERMEN
Donald Judd

Eine Ausstellung der Tate Modern, London.

K20 Kunstsammlung am Grabbeplatz, 19.6. bis 5.9. 2004
Kunstmuseum Basel und Museum für Gegenwartskunst 2.10.2004 bis 9.1.2005

Seit Donald Judd 1994 nach relativ kurzer Krankheit an Krebs starb, stand eine große Würdigung bzw. Retrospektive aus. Zwar gab es Rückblicke in Bezug auf seinen Umgang mit der Farbe, sein Frühwerk und seine Möbel wurden in engagierten Teilansichten gezeigt, doch die große Zusammenfassung seines skulpturalen Hauptwerks kommt erst jetzt. Die von der Tate Modern bis Ende April gezeigte und von Nikolas Serota kuratierte Ausstellung ist also ein echtes Desiderat, exakt 10 Jahre nach seinem Tod. Die für Düsseldorf leicht modifizierte Zusammenfassung versammelt “38 kapitale Stücke” (Armin Zweite) eines Künstlers, der sich immer grundsätzlich formulierte und auch den Betrachter zwang, die von ihm vorgetragenen radikale Positionen nachzuvollziehen oder zu verachten. An Judd, der vielleicht schon zu Lebzeiten ein Klassiker gewesen ist, kann man sich auch heute noch reiben; im verschnörkelten, schnell-modernen Kunstbetrieb der Gegenwart erscheint er wie ein widerständiger Fundamentalist. Polemiken und Verlautbarungen wie sie gelegentlich aus seiner kämpferischen Feder geflossen sind, fehlen, aber seine Arbeiten sind ja noch da und machen staunen durch unbequeme Schönheit, kompromisslose Ehrlichkeit und ihre selbstverständlichen Geheimnisse.

“Ich habe nicht Bildhauerei studiert, sondern Malerei und bis 1961 gemalt.” Die Selbsteinschätzung könnte Schlüssel zu seinem Werk sein, denn Judds ganz besonderer Einstieg in den Raum war vielleicht nur über dieses angestammte Medium möglich, dessen Spuren in seiner Arbeit allgegenwärtig sind. Die Kästen oder ,Boxes’ sind, auch wenn sie auf dem Boden stehen und…


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