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Ausstellungen: München · von Heinz Schütz · S. 358 - 361
Ausstellungen: München , 2011

Heinz Schütz
Dokumentationskunst

»Performing the Document«
Galerie Traversée, 24.3. – 8.5.2011
»Staging Documentary«
Lothringer_13_Halle, 13.5. – 26.6.2011

Das Dokumentarische galt lange Zeit als Domäne der Fotografie und des Films, partiell des Theaters und der Literatur. Im Kunstzusammenhang wurde dem Interesse am Dokumentarischen durch den Konzeptualismus Vorschub geleistet, dokumentiert er doch gleichsam konkrete Realisierungen abstrakter Ideen. Verstärkt wurde dieser Impuls durch das Interesse am Archiv. Mehr noch war und wurde das Dokumentarische für politisch engagierte Kunst von besonderer Bedeutung. Inzwischen nimmt es in der Kunst, immer wieder in Verbindung mit Fotografie und Film, einen breiten Raum ein, so als gehe es heute darum, sich einer mehr und mehr entgleitenden Realität mit dokumentarischen Mitteln zu vergewissern, wobei in einer autoreflexiven diese Mittel selbst befragt werden.

In München befasste sich jüngst die Pinakothek der Moderne in Kooperation mit der Hochschule für Film und Fernsehen mit dem Dokumentarfilm, zwei Ausstellungen setzen sich nun mit dem Dokument und dem Dokumentarischen auseinander: „Performing the Document“ in der Galerie Traversée und „Staging Documentary“ in der Lothringer_13_Halle. Auffallend dabei ist, dass beide Ausstellungen den Aufführungscharakter des Dokumentarischen respektive des Dokuments betonen und dabei doch zwei unterschiedliche Positionen einnehmen: „Performing the Document“ geht vom Dokument als registrierenden Verweis aus, ein Verweis der auch als Übersetzungsleistung verstanden werden kann und der der dadurch, dass er seine Eigenrealität ins Spiel bringt, sich vom dokumentierten Realen abzulösen vermag. „Staging Documentary“ präsentiert in erster Linie, aber keineswegs ausschließlich, filmische Positionen, die den Duktus des Dokumentarischen aufgreifen aber von Fiktionen handeln und trotz des fiktionalen Kerns imstande sind. Einsichten…


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