Renate Puvogel
Dirk Skreber
1/2Neue Bilder«
Galerie Schmela, Düsseldorf, 11.1. – 23.2.1991
Dirk Skreber vollbringt in seinen gegenständlichen Bildern etwas, was eigentlich unseren Erfahrungen im Betrachten und Begreifen von Gemälden zuwiderläuft. Skreber befriedigt unsere perspektivische Sicht auf die dargestellten Dinge, und er durchkreuzt sie gleichzeitig, indem er die Gegenstandsmotive einer autonomen Bildorganisation unterwirft. Auch diese entspricht häufig einem räumlich konstruierten Bildbau; sie kann aber auch, wie bei Skrebers Fußballplätzen von 1988, durch flächenhafte, konstruktive Gliederung gelöst sein. Das Dargestellte ist dann sowohl als zwei- wie auch als dreidimensional zu sehen. In jedem Falle interferieren zwei sich im Grunde ausschließende Seh- bzw. Darstellungsweisen. Mal werden Nah- und Fernsicht gleichzeitig vorgeführt, ein andermal Auf- und Ansicht miteinander kombiniert; am verblüffendsten ist wohl, sich die offensichtlich vorhandene Harmonie und Logik der neuen Hochhaus-Bilder zu erklären, denn sie funktionieren sowohl aus der Unter- als auch aus der Übersicht.
Bereits vor Abschluß seiner Studien bei Alfonso Hüppi an der Düsseldorfer Kunstakademie fiel Dirk Skreber im Jahre 1987 mit Gemälden auf, auf denen riesig große, ornamentierte Bälle vor kulissenartigen Raumteilen schwebten. Hier bereits waren Blickrichtung des Betrachters und Funktion der Bälle innerhalb der Fläche als divergierend spürbar und dennoch innerhalb des Bildes in Einklang gebracht und als funktional richtig zu begreifen.
Bei den Fußballplätzen lassen sich die beiden heterogenen Konstruktionsprinzipien leichter auseinanderdividieren: Die Felder sind genau von oben aus der Vogelperspektive gesehen und wie abstrakte farbige Flächen angelegt. Lediglich die starken Schatten der sie einrahmenden Bäume heben das Dargestellte in die Ebene der Realität und geben vor, daß alles nach…