Claudia Posca
Diethelm Koch
Städtisches Museum Alte Post, Mülheim, 26.1. – 12.3.1995
Eigentlich hatte die Ausstellung des jüngst mit dem Kunstpreis Münsterland ausgezeichneten Bochumer Bildhauers Diethelm Koch (geb. 1943) schon 1992 im Städtischen Museum Mülheim an der Ruhr stattfinden sollen. Als zweite Station einer im Museum am Ostwall begonnenen und in der Städtischen Galerie Lüdenscheid enden sollenden Tournee war sie geplant gewesen. Doch widrige Umbaumaßnahmen des mittlerweile eindrucksvoll erweiterten und umgebauten Mülheimer Museumsgebäudes verhinderten eine termingerechte Präsentation. Erst im Spätsommer 1994 konnte das Städtische Museum Alte Post Mülheim, über zwei Jahre später als ursprünglich vorgesehen, eröffnet werden.
Auf drei Etagen werden nunmehr neben der Sammlung Karl und Maria Ziegler und dem schwerpunktmäßig dem Expressionismus gewidmeten eigenen Sammlungsfundus nebst graphischer Sammlung Wechselausstellungen gezeigt. Bietet das Erdgeschoß vor allem der Malerei und Zeichnung ein angemessenes Forum, sind die beiden lichtdurchfluteten, von je einem Tonnengewölbe mit seiner Eisenkonstruktion und hohen Fensterfronten geprägten Säle der obersten Etage insbesondere plastischer Kunst entgegenkommend.
Hier auch haben die Plastiken von Diethelm Koch ihren Präsentationsort gefunden. Es handelt sich dabei um sechzehn Bodenarbeiten, die sämtlich der Konfrontation und dem Zusammenspiel eines natürlich gefundenen Materials, nämlich Buchenholz, und eines industriell gefertigten Werkstoffes, nämlich Eisen, gewidmet sind. Als konkrete Werke haben sie keine abbildliche Funktion. Ihre Geometrie in Gestalt von Würfel, Kugel und Zylinder und deren Modifikation ist eigenbedeutsam-formale Basis von der aus ästhetische Argumente im und für den Raum entwickelt werden. So entspricht die räumliche Konstellation bzw. der Abstand der Skulpturen untereinander, obwohl es sich nicht um raumspezifische Installationswerke handelt, der architektonisch gegebenen…