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Ausstellungen: Düsseldorf · S. 278 - 279
Ausstellungen: Düsseldorf , 1986

Annelie Pohlen
Dieter Hiesserer und Fujio Akai

»Wanderungen zwischen Ost und West«
Galerie Bugdahn & Szeimies, Düsseldorf, 14.3.-19.4.1986

Daß der deutsche Künstler Dieter Hiesserer und der Japaner Fujio Akai befreundet sind, reicht sicher nicht als Basis für eine gemeinsame Ausstellung in der Düsseldorfer Galerie Bugdahn & Szeimies. Relevanter vielleicht für beide, was Heinz Thiel im Katalog über Hiesserer schreibt: »Dieter Hiesserer ist kein Künstler, der sich festsetzt an einem Ort, weder innerlich, noch äußerlich.« Sichtbar ist Hiesserers Wechsel in der Bildsprache, die Balance zwischen der reinen Flächenmalerei und der figürlichen Zeichnung; sichtbar vor allem der Wille, im formal/stilistischen Bereich jeglicher Etikettierbarkeit durch ein chamäleonhaftes Erscheinen zu entgehen. Hingegen Fujio Akais meist kleinformatige Mischtechniken aus Aquarell, Tusche und Gouache eben gerade durch das beständige Ausloten eines Färb- und Formen-Kosmos Durchgängigkeit demonstrieren. Man könnte sagen:

hier stellen sich ein Europäer und ein Asiate zum Dialog. Hier das von Brüchen der lastenden Tradition gespaltene und diese Spaltungen forcierende Künstlersubjekt auf der Suche nach dem verlorenen gültigen Bild; dort der Asiate erfüllt von der kosmischen Sensibilität einer nicht minder uralten Tradition, aber diese aufgreifend und in überzeugter Gelassenheit ausweitend.

Von außen betrachtet macht dies Sinn und entbehrt auch nicht der inneren Wahrheit. Doch Akais ineinanderlaufende und -fließende Farbspuren und -flächen sind Ausdruck einer Gratwanderung zwischen den Welten einer säkularisierten westlichen Malertradition (Akai lebt in Düsseldorf) und der Reaktivierung östlicher Symbiose innerer und äußerer Schöpfung durch die Kraft der Meditation. Es ist der Versuch, aus dem Wissen um die Spaltung zwischen der nurmehr für sich selbst gültigen Farbkomposition und…


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