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Kunstforum-Gespräche · von Alexander Braun · S. 405 - 409
Kunstforum-Gespräche , 2009

Dieser wunderbar dilettantisch, pädagogische Impuls, Grenzen niederzureißen!

Alexander Braun sprach mit dem niederländischen Musik- und Editionsverleger Robert Meijer

Irgendwann im Laufe des Jahres 2001 fielen dem sensiblen Kunstbuchkäufer zum ersten Mal (zunächst schwarze, dann) weiße Doppel-LPs mit dem Titel »en/of« im autorisierten Handel auf, die da eigentlich nicht hingehörten. Schallplatten im Kunstbuchladen? Schallplatten, die zudem im niederrheinischen Kleve herausgegeben wurden? Gewöhnlich pflegen wir doch die Genre Kunst und Musik schön getrennt zu halten. Nicht so Robert Meijer, der mit der Reihe »en/of« in seinem Musikverlag »Bottrop-Boy« gerade dieser Genre-Grenze den Krieg erklärt hat. Er lädt international bekannte und weniger bekannte Künstler ein, das auf Platte gepresste Musikstück eines zeitgenössischen Komponisten in einer Auflage von 100 Stück mit einer Edition zu begleiten. Der Titel der Reihe, die holländischen Worte für »und/oder«, sind dabei Programm. Entweder man rezipiert die beiden Hälften des Plattenschubers getrennt oder man bringt Musik und Edition sinnstiftend zusammen. Meijer plädiert selbstverständlich für die zweite Variante. Einzige Bedingung: Das Kunstwerk muss flach in die 30 x 30 cm große Hälfte des LP-Schubers passen. Die Künstlerliste liest sich von Anfang an wie ein Who is who der aktuellen Kunst: Liam Gillick, Olafur Eliasson, Sarah Morris, Angela Bulloch, Gerwald Rockenschaub, Darren Almond, Thomas Demand, Jonathan Monk, Dan Graham, Tacita Dean u.v.a.

***

A. B.: »Kunst ist Pop. Galerien sind die neuen Clubs. Der Kurator ist der neue DJ.« titelte unlängst ein Stadtmagazin. Musik und Kunst ist also offensichtlich ein Thema. Haben sich bildende Künstler und zeitgenössische Komponisten etwas zu sagen? Oder ist nicht doch jeder…

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