Denken 3000
Thomas Macho
Die Zukunft wird vermutlich nicht glänzend ausfallen, aber vielleicht auch nicht desaströs
Ein Gespräch mit Birgit Richard
Die Forschungsschwerpunkte von Thomas Macho sind Geschichte der Zeitrechnung, Tod und Totenkulte, deren Wurzeln bereits in seiner Habilitationsschrift „Von den Metaphern des Todes. Eine Phänomenologie der Grenzerfahrung“ angelegt sind. Seine Forschungsarbeiten zur Thematik Genetik und Religion bilden weitere theoretische Referenzpunkte; dieses Gebiet wird gestützt durch Machos Tätigkeit am Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften in Wien, dessen Projekt „Bild und Tod. Zur Geschichte des Repräsentationsbegriffs“ weitere Berührungspunkte zur Thematik der Life-Sciences im Zusammenhang mit Religionen aufweist. Weitere Themenfelder Machos sind Rituale, das Fest, Umgangsformen, Folter, Schmerz, bis hin zu Science Fiction.
Parallel dazu agierte er als Mitbegründer und Mitherausgeber der „Zeitschrift für Didaktik der Philosophie“ und der „Klagenfurter Beiträge zur Philosophie“ und ist regelmäßig in der „Neuen Zürcher Zeitung“ und in „Die Zeit“ mit Essays und Rezensionen vertreten. Thomas Macho erhielt den Hans-Reimer-Preis der Aby-Warburg-Stiftung Hamburg und ist Leiter des DfG-Forschungsprojekts „Das Konzept der Generationen. Zur zeitlichen, biologischen und narrativen Konstruktion von Genealogie.“ und u.a. am Graduiertenkolleg „Mediale Codierung von Gewalt.“ beteiligt, dessen Sprecher er war.
Thomas Macho, geb. 1952 in Wien, 1970-75 Studium der Philosophie, Musikwissenschaft und Pädagogik an der Universität Wien, 1976 Promotion, 1983 Habilitation „Von den Metaphern des Todes. Eine Phänomenologie der Grenzerfahrung“, seit 1993 Professur für Kulturgeschichte am Institut für Kunst- und Kulturwissen¬schaften der Humboldt-Universität Berlin, derzeit hat er das Amt des Dekans der Philosophischen Fakultät III inne. Macho ist Mitbegründer des interdisziplinären „Hermann von Helmholtz-Zentrums für Kulturtechnik“ an der Humboldt-Universität in Berlin. Publikationen…