Die Zukunft ist noch nicht geschrieben!
Interview mit dem Consortium zur Biennale in Lyon
von Fabian Stech
Das Consortium wurde 1977 von Xavier Douroux und Frank Gautherot gegründet. 1995 vervollständigte der Kunstkritiker und Kurator Eric Troncy das Thriumphirat. In Dijon wurde seit der Gründung eine systematische Ausstellungsarbeit und Sammlungsarbeit mit Künstlern wie Buren, Boltanski, Baldessari, Fleury, Weiner, Knoebel, Ruthenbeck, Gerdes, Lavier, Haacke, Graham, Zaugg et Asher u.a. geleistet, in einem Rhythmus mit 4 bis 6 Ausstellungen pro Jahr. 2001 kuratiert das Consortium den französischen Pavillon der Biennale in Venedig mit dem Pierre Huyghe den ersten Preis gewinnt. Zum Consortium gehören die Filmproduktion Anna Sanders und der Verlag Presses du réel, bei dem auch die beiden Kataloge zur Biennale in Lyon “Avant” und “Après” erscheinen. Das Consortium hat die Werke für die Biennale in Lyon mit dem New Yorker Kunstkritiker Robert Nickas und der belgischen Kuratorin Anne Pontégnie ausgewählt.
Fabian Stech: Ihr habt das Consortium gegründet um die Revolution zu machen. Ist das immer noch euer Motiv für Ausstellungen?
Xavier Douroux: Ja, in den 80er Jahren sind wir allerdings von einer Logik, d.h. einem intellektuellen Plan ausgegangen, der in Hinsicht auf das Individuum und das Kollektiv weitreichender war. Die Kunst war für unseren Weltbezug wesentlich, nicht um die Welt aufzuzeichnen, sondern um sie zu verändern, also wirklich ein revolutionärer Weltbezug. Die Entwicklung des Consortiums ist kontinuierlich, was unsere Idee der Unabhängigkeit angeht. Natürlich haben sich die Formen der Veränderung von Welt gewandelt. Wir haben mehr Interesse an einer Veränderung des wirtschaftlichen Rahmens der Erscheinung…